Radikale Betrachtung des Alltags

Anfang der siebziger Jahre, als der sogenannte Junge Deutsche Film nur noch jung und deutsch war und bloß noch Rainer W Fassbinder sich dem kilometerlangen Celluloidmist produktiv eintgegensetzte, da passierte es... irgendwie. Der Berliner Filmkritiker Lothar Lambert warf dem ahnungslosen Filmegucker seinen nahezu ohne Kohle gedrehten ersten Spielfilm hin. Titel: „Ex und Hopp“ Eine grimmige Bestandsauf nähme der Berliner Drogen- und Schwulenszene voller verwackelter Bilder und asynchronem Ton. Aber dieser pralle Blick auf's (Subkultur)Leben war eben etwas ganz anderes als diese drögen Zeigefingerpädagogenlehrstücke, die damals wie heute das deutschsprachige Kino beherrschten. Seither hat Lambert zwanzig Filme gemacht. In zwanzig Jahren. Sozusagen alle Jahre wieder. Wie der Weihnachtsmann. Und er ist sich - und uns - treugeblieben. Er wirft mit seinen Filmen immer noch einen oft schmerzhaft sezierenden Blick auf jene Bereich...