Eierstöcke sind durch Ultraschall gut zu kontrollieren
Krebserkrankungen der Frau. Heute: Eierstockkrebs
Der Eierstockkrebs ist eine relativ seltene Erkrankung. Von 100000 Frauen bekommen ihn 14 pro Jahr. 1998 betraf er 7400 Frauen bundesweit.
Mit höherem Alter steigt das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken. Auch die Ernährung hat einen gewissen Einfluss darauf, wer die Krankheit bekommt. Genetische Grundlagen liegen nur bei ca. 5Prozent der Frauen vor. Meist sind es spontane Erkrankungen, haben die Wissenschaftler festgestellt. Ein gewisses Risiko liegt nach Meinung der Experten bei Frauen vor, die kinderlos geblieben sind. Wer bereits an Brust-, Gebärmutterschleimhaut- oder Darmkrebs erkrankt ist, gehört ebenso zur Risikogruppe.
Die wichtigste Rolle im Kampf gegen die Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane spielt nach wie vor die Früherkennung, so die Fachärzte. Im Frühstadium sind die meisten Krebserkrankungen behandelbar, oft auch heilbar. Den wichtigsten Beitrag zur frühzeitigen Entdeckung kann jede Frau selbst leisten. Sie nimmt als Erste Veränderungen an ihrem Körper wahr und sollte frühzeitig zum Gynäkologen gehen, wenn sie etwa Blähungen, Gewichtsverlust oder Bauchschmerzen beobachtet, für die es keine Erklärung gibt.
Der Eierstockkrebs macht sich allerdings meistens erst spät bemerkbar. Dies beruht darauf, dass sich Tumoren an diesem Organ zunächst ohne Widerstand in die freie Bauchhöhle ausbreiten können. Erst wenn andere Organe auf Grund der Tumorgröße zusammengedrückt werden, verschlechtert sich das Allgemeinbefinden. Leider gibt es keine gesetzlich vorgesehene Früherkennungsuntersuchung für diese Krebsart - wie etwa beim Gebärmutterhalskrebs. Deshalb sollten sich Frauen auf Grund des allgemeinen Altersrisikos im fortgeschrittenen Alter jedes Jahr einmal gezielt auf Eierstockkrebs untersuchen lassen, raten Experten. Die Eierstöcke sind durch Ultraschall gut zu kontrollieren.
Auch bei bestimmten Anzeichen ist ein Arztbesuch zwingend notwendig: Wenn unbestimmte Verdauungsbeschwerden (Magenschmerzen, Blähungen, aufgetriebener Leib) vorliegen, für die es keine Erklärungen gibt; wenn Blutungen außerhalb der Monatsregel bzw. nach den Wechseljahren auftreten und bei unerklärlicher Gewichtsabnahme, trotz wachsenden Bauchumfangs. Alle diese Beschwerden können auch harmlose Ursachen haben, sie können aber auch auf eine Krebserkrankung hinweisen.
Wurde die Diagnose Eierstockkrebs gestellt, so sollte jede Patientin ausführlich mit ihrem Arzt über den Befund und die Prognose der Erkrankung sprechen. Das Hauptziel jeglicher Therapie sollte die vollständige Tumorentfernung sein. Dafür stehen Operation, Strahlenbehandlung, Chemo- und Hormontherapie zur Verfügung. Die Wahl der Methode hängt von Art, Sitz und Größe des Tumors ab.
Bei der operativen Behandlung werden die Gebärmutter, beide Eierstöcke und Eileiter, das große Netz - das ist das Fettgehänge des queren Dickdarms - und eventuelle Lymphknoten entfernt. Auch der Blinddarm kann auf Grund seiner Nähe zum rechten Eierstock entfernt werden. Sind die Krebszellen auf das Innere des Organs beschränkt, kann von weiteren therapeutischen Schritten abgesehen werden. Ist der Krebs weiter fortgeschritten, muss sich jedoch eine Chemotherapie anschließen. Nach Auskunft von Experten, wie Dr. Sehouli, Oberarzt an der Charité Berlin, kann man durch eine Operation die Lebensqualität der Betroffenen ...
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