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  • Bekannte Nazi-Denunziantin soll heute als Zeugin gegen angeklagten „Waldheim-Richter“ aussagen - trotz ihres Verrats an Albert Jacob

Er brachte ihr Lebenszeichen, sie ihm den Tod

Albert Jacob (damals 56) klingelte am 13. September 1943 um 9 Uhr früh an der Wohnungstür von Margret Bechler in der Barbarastraße 26 in Altenburg (Thüringen). Eine gute Nachricht brachte der Heizer aus Zwickau: Der in Rußland als vermißt gemeldete Ehemann Bernhard Bechler, zuletzt Bataillonskommandeur der 3. Infanteriedivision in der Stalingradarmee, lebe noch.

Die frohe Botschaft kostete Jacob das Leben: Am 17. Juli 1944 wurde er vom Scharfrichter Röttger aus Berlin in Brandenburg-Görden enthauptet. Das Protokoll des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof stellt lapidar fest: „Die Vollstreckung dauerte von der Vorführung bis zur Vollzugsmeldung 8 Sekunden.“

„Erstarrt“ vor Entsetzen fühlte sich beim Lesen dieser Zeilen die 70jährige Elsbeth Cronenberg, die den Krieg als Kindergartenleiterin erlebte und später als Schreibkraft an der Akademie der Wissenschaften der DDR arbeitete. Die engagierte Antifaschistin a...


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