Größter Specht ausgestorben

Seit 1956 kein frei lebendes Tier mehr entdeckt

  • Ulrich Karlowski
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Der Kaiserspecht, die größte Spechtart der Welt, einst in den USA und Mexiko beheimatet, ist ausgestorben. Dies verkündeten Wissenschaftler von BirdLife International nach ihrer letzten vergeblichen Suchexpedition in die abgelegenen Bergregionen der Sierra Madre Occidental im Nordwesten Mexikos. Seit 1956 wurde kein einziger der 60 Zentimeter großen und schwarz-weiß gefärbten Kaiserspechte in Freiheit mehr beobachtet. »Während der vergangenen 10 Jahre konnten wir trotz mehrerer gezielter Suchaktionen keinen Hinweis darauf finden, dass diese Spechtart noch existiert«, erklärt David Wege von Birdlife International. Kaiserspechte wurden zu Beginn des 20. Jahrhundert zwar bejagt, doch ihr Schicksal besiegelte die Holzindustrie, die die Lebensräume der Großspechte zerstörte. Da ein Kaiserspechtpaar für sich allein eine geschlossene, unberührte Waldfläche mit reichlich Totholz und abgestorbenen Bäumen für Nahrungssuche und Vermehrung von 26 Quadratkilometern Größe beansprucht, wurden die verbliebenen Wälder zu klein für die Spechte. Viele ihrer einstigen Lebensräume in Mexiko werden heute von der Landwirtschaft genutzt, Eisen,- Silber-, Zink- oder Bleiabbau und selbst der zunehmende Ökotourismus drängte die scheuen Vögel in immer entlegenere Regionen zurück, bis auch dort Kettensägen ertönten. So wird man den imposanten Kaiserspecht mit seinem feuerroten Kopffederschmuck wohl nur noch in ausgestopfter Form in Vogelsammlungen bestaun...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

- Anzeige -
- Anzeige -