Geburtstagsgala »im Rahmen des Volkes«
Sündikat am Alexanderplatz feierte 15 Jahre kabarettistische Umtriebe
Ernst Georg Schwill zieht nicht nur den Hut vor Kabarettisten. Er lag sogar einem zu Füßen. Der Schauspieler, der wieder am 26. Oktober beim TV-Tatort zu erleben sein wird, vergaß als Moderator der Geburtstagsgala »15 Jahre Kabarett Sündikat«, Torsten Wolf von der Leipziger »Funzel« zum Finale zu rufen. Mit einem Bittgang auf Knien machte er den Fehler wett. Dabei hätte ihm die kleine Panne bestimmt keiner krumm genommen.
Denn in fast vier Stunden Programm standen 15 Künstler-Kollegen auf der Bühne des Sündikats im Berlin-Carré am Alexanderplatz. Extra aus Bayern reiste Klaus Peter Schreiner an. Das ehemalige Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft kennt das Sündikat bereits seit Beginn 1988, denn Gründungsmitglied Wolfgang Koch ist ein Verehrer des Kabarett-Urgesteins und lud ihn nach Ostberlin ein. Nach dem Fall der Mauer öffnete Schreiner der Truppe im Westen die Türen, etwa zum »Senftöpfchen« in Köln.
Zu Ehren der Gruppe traten Nina Gläser und Herbert Jahn 18 Jahre nach Auflösung der »Klapperschlangen« nochmals auf. Unter dem inzwischen verstorbenen Leiter Hans Opitz fing Koch seine Bühnenarbeit an. Fabricio Fettig hatte vorher keine Erfahrung mit satirischen Possen, sondern rockte an Schlagzeug und Keyboard. Das macht er heute noch, um Gesang im Sündikat zu untermalen, spielt aber auch als dritter Mann seit Anfang an mit. Axel Lutter, der sich meist mit Wolfgang Koch im Dialog duelliert, kam von den Westberliner »Stachelschweinen« 1998 in den Osten. Und ohne Jens-Uwe Glasa gab und gibt es weder guten Ton noch gutes Licht aus dem Hintergrund.
Damit ausgestattet, brachten sie zur Gala ihren Erfolgshit aus ihrem aktuellen Programm »15 Jahre im Rahmen des Volkes« - die »Lustigen Simulanten«, in denen bekannte Schlager aktuell auf die Gesundheitsreform umgetextet worden sind. Eine furiose Nummer, die nur Klaus Zeim von der »Kneifzange« in einer atemlosen SoloConférence übertraf. Da musste sich selbst Schwill vor Lachen ausschütten. »Ich bin sonst ja auch nur Publikum«, gab er sich bescheiden, aber wohl wissend, dass beim Kabarett alles sofort sitzen muss und nicht wie beim Film scheibchenweise geprobt und aufgezeichnet werden kann.
Weitere Gratulanten waren die Dresdner »Kaktusblüte« und das »Kabarett Breschke und Schuch« (ehemals Herkuleskeule) sowie der Kabarett spielende Schulleiter aus Königs Wusterhausen, Peter Bodenstein. Den Kollegen, ihrem Förderverein und dem Publikum versprach Koch: »Solange wir allein auf die Bühne raufkommen, machen wir weiter.« Der bitter-komische Stoff wird den Kabarettisten nach 14 Programmen und etwa 1800 Vorstellungen nicht ausgehen. Dafür sorgen schon die Politiker....
Denn in fast vier Stunden Programm standen 15 Künstler-Kollegen auf der Bühne des Sündikats im Berlin-Carré am Alexanderplatz. Extra aus Bayern reiste Klaus Peter Schreiner an. Das ehemalige Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft kennt das Sündikat bereits seit Beginn 1988, denn Gründungsmitglied Wolfgang Koch ist ein Verehrer des Kabarett-Urgesteins und lud ihn nach Ostberlin ein. Nach dem Fall der Mauer öffnete Schreiner der Truppe im Westen die Türen, etwa zum »Senftöpfchen« in Köln.
Zu Ehren der Gruppe traten Nina Gläser und Herbert Jahn 18 Jahre nach Auflösung der »Klapperschlangen« nochmals auf. Unter dem inzwischen verstorbenen Leiter Hans Opitz fing Koch seine Bühnenarbeit an. Fabricio Fettig hatte vorher keine Erfahrung mit satirischen Possen, sondern rockte an Schlagzeug und Keyboard. Das macht er heute noch, um Gesang im Sündikat zu untermalen, spielt aber auch als dritter Mann seit Anfang an mit. Axel Lutter, der sich meist mit Wolfgang Koch im Dialog duelliert, kam von den Westberliner »Stachelschweinen« 1998 in den Osten. Und ohne Jens-Uwe Glasa gab und gibt es weder guten Ton noch gutes Licht aus dem Hintergrund.
Damit ausgestattet, brachten sie zur Gala ihren Erfolgshit aus ihrem aktuellen Programm »15 Jahre im Rahmen des Volkes« - die »Lustigen Simulanten«, in denen bekannte Schlager aktuell auf die Gesundheitsreform umgetextet worden sind. Eine furiose Nummer, die nur Klaus Zeim von der »Kneifzange« in einer atemlosen SoloConférence übertraf. Da musste sich selbst Schwill vor Lachen ausschütten. »Ich bin sonst ja auch nur Publikum«, gab er sich bescheiden, aber wohl wissend, dass beim Kabarett alles sofort sitzen muss und nicht wie beim Film scheibchenweise geprobt und aufgezeichnet werden kann.
Weitere Gratulanten waren die Dresdner »Kaktusblüte« und das »Kabarett Breschke und Schuch« (ehemals Herkuleskeule) sowie der Kabarett spielende Schulleiter aus Königs Wusterhausen, Peter Bodenstein. Den Kollegen, ihrem Förderverein und dem Publikum versprach Koch: »Solange wir allein auf die Bühne raufkommen, machen wir weiter.« Der bitter-komische Stoff wird den Kabarettisten nach 14 Programmen und etwa 1800 Vorstellungen nicht ausgehen. Dafür sorgen schon die Politiker....
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