Zu »zibb« und »Stilbruch« zappen

Am 10. November 18 Uhr startet der rbb sein neues Vorabendprogramm

  • Hanno Harnisch
  • Lesedauer: 3 Min.
Am Montag fand sich der Rundfunkrat des rbb zu seiner nunmehr neunten Sitzung, diesmal in Babelsberg, ein. Immer schön abwechselnd. Einmal Berlin, einmal Brandenburg. Ein paar Kilogramm Vorlagen hatte jedes der 30 Mitglieder nach Hause geschickt bekommen. Den SFB galt es für das Geschäftsjahr 2002 zu entlasten. Nur noch Formsache. Die Gebührenerhöhung für die öffentlich-rechtlichen Anstalten steht mal wieder auf der Tagesordnung. 1,07 Euro sollen es diesmal sein. Dann wären wir bei 17,22 Euro monatlich pro Haushalt angelangt. Zum 1.4. 2004 soll der nächste Rundfunkänderungsstaatsvertrag in Kraft treten. Die Politik diskutiert schon kräftig. Die ARD-Intendanten erhalten Ende dieses Monats Gelegenheit, Stellung zu nehmen. »Bis dahin«, so rbb-Intendantin Dagmar Reim in ihrem Sachstandsbericht auf der Rundfunkratssitzung, »möchte ich mich öffentlich nicht äußern«. In einem internen Papier kann man allerdings lesen: Komme die Erhöhung nicht, »werden drastische Leistungskürzungen unvermeidlich sein«. Immerhin sind die Gebühren mit 86 Prozent (328,2 Millionen Euro) die wichtigste Einnahmequelle der neuen Anstalt. Zum ersten Mal legte der rbb einen Wirtschaftsplanentwurf vor. Im Dezember muss er verabschiedet werden. 75 Stellen sollen »eingespart« werden, heißt es da im »Zielstellenplan«. Der muss allerdings noch mit dem Personalrat erörtert werden. Eingespart werden sollen auch die Kosten von 3,8 Millionen Euro pro Jahr für den analogen Satelliten, der zur Zeit das Programm von rbb Berlin ab 18 Uhr abstrahlt. Ein Problem wird dann aber die halbe Stunde der Auseinanderschaltung, wenn um 19.30 Uhr gleichzeitig »Brandenburg aktuell« und die »Berliner Abendschau« läuft. Über 200000 Satelliten-Haushalte der Hauptstadt wären dann ohne ihre geliebte aktuelle halbe Stunde. Spätestens am 1. März 2004 wird es - mit Ausnahme der einen halben Stunde - nur noch ein Programm geben. Fernsehchef Gabriel Heim wollte sich noch auf keinen genauen Sendestart festlegen. Er setzt auf »Neues und Bewährtes«. So wird aus »Vor Ort« und dem »Berliner Platz« ein »Bürgertalk« jeweils dienstags um 20.15 Uhr. Am Donnerstag um 21 Uhr will sich der rbb mit einer neuen Talk-Show »von den großen Talk-Formaten des mdr und des NDR emanzipieren. Nicht nur Promis, nicht nur CDs und Bücher hochhalten«, so Heim. Klingt ein wenig vollmundig. Also sind wir gespannt. Schon ab 13. November geht das Kulturmagazin »Stilbruch« auf Sendung. Donnerstags um 22.15 Uhr löst es »Querstraße« und »Ticket« ab. Auf Hochtouren laufen die Planungen für das neue gemeinsame Vorabendprogramm: Am 10. November um 18 Uhr startet als Vorpremiere für das gesamte neue Fernsehprogramm »rbb um 6«. Dann hat auch die auf der Funkausstellung präsentierte neue Senderkennung rbb endlich ihre Premiere als »Corner-Logo«. Und auf dem übrigen Bildschirm erfahren wir Aktuelles, was die Region bewegt: mit News vom Tage, Tipps für den Abend und Beiträgen aus den Nachbarländern. Moderiert abwechselnd von Sybille Seitz, Sven Ulbrich, Elvira Siebert, Silke Böschen und Daniel Gäsche. Um 18.30 Uhr folgt »zibb - zuhause in Berlin & Brandenburg« - klingt gewöhnungsbedürftig. Bekannt hingegen sind die Gesichter. »zibb« soll von drei Modereatorenpärchen präsentiert werden, streng quotiert nach Ex-ORB und Ex-SFB: Angela Fritzsch & Harald Pignatelli, Madeleine Wehle & Raiko Thal, Britta Elm & Uwe Madel. Sie wollen informativ und amüsant über Land und Leute berichten, Prominente auf die Studiocouch holen, Service von Reisen & Gesundheit über Geld & Recht bis zu Wohnen & Garten anbieten. In »zibb-kultour« wird schließlich das Neueste aus Film, Theater, Büchern und Galerien präsentiert. Auch im Radio gibt es Veränderungen. Aus zwei mach eins: Ab 1. Dezember wird »Kulturradio« senden. Damit hat eine lange Diskussion ein vorläufiges Ende.

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