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Nordhausen bald ohne Reemtsma
Zigarettenfabrik möglicherweise vor Schließung
Nordhausen (ddp). Die 270Beschäftigten der Reemtsma-Zigarettenfabrik in Nordhausen müssen um ihren Arbeitsplatz bangen. Der Betrieb stehe offenbar kurz vor der Schließung, sagte Betriebsratschef Harald Meßner am Montag in Nordhausen einem Radiosender. Grund sei die wirtschaftliche Lage des weltweit aktiven Reemtsma-Konzerns. Außerdem gebe es Überkapazitäten. Die Mitarbeiter könnten aber die Möglichkeit erhalten, an anderen Standorten in Deutschland weiter bei Reemtsma zu arbeiten. In Nordhausen werden zehn Milliarden Zigaretten pro Jahr hergestellt.
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit solle die Zigarettenproduktion auf zwei Standorte konzentriert werden, teilte die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH (Hamburg) am Montag ihrerseits mit. Die Produktion des kleinsten deutschen Betriebs in Nordhausen solle auf die Werke in Berlin und Hannover-Langenhagen verlagert werden. Alle 228 Mitarbeiter in Nordhausen würden ein Arbeitsplatzangebot in beiden Orten erhalten.
Der Nordhäuser Betrieb war nach der Wiedervereinigung von Reemtsma übernommen worden. Der 1910 mit der Übernahme der Erfurter Zigarettenfabrik Dixi durch Bernhard Reemtsma gegründete Zigarettenkonzern produziert in mehr als zehn Ländern. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Unternehmens 130Milliarden Zigaretten hergestellt. In Deutschland hatte Reemtsma im Jahr 2000 einen Marktanteil von 23,4Prozent. Produktionsstandorte sind neben Nordhausen noch Berlin und Hannover sowie eine Fabrik der Tochtergesellschaft BTM Tabak-Spezialitäten in Lahr im Schwarzwald. Die wichtigsten Marken sind West, Davidoff, R1 und Stuyves...
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