- Kultur
- „Catwiesel, der Landstreicher“ erzählt Heimatmärchen von der Straße
Flach-Mann spielt Oberobdachlosen
Er riecht kräftig nach Mensch. Die Szene ist nicht glitzernd, schillernd, wohlparfümiert, sondern trägt Augenklappe, Drei-Monats-Bart und löchrige Jeans. Kulturell ambitionierte Obdachlose - die sich neuerdings mit Theaterspiel, Zeitungmachen und Literatur artikulieren - lauschen einem Mann, der in Schweiß badet. Er war mal einer von ihnen. Die zittrigen Hände halten das Manuskript, das Yacht-verdächtig gebräunte Gesicht zieht illustrierende Grimassen. Rauhe Laute stößt die unterm gepflegten Bart versteckte Kehle aus, mit einer Wucht, als habe sich der Darsteller den Brandauer persönlich als Vorbild ausgeguckt.
Hans-Joachim Roßmann alias „Catwiesel, der Landstreicher“ ist einer, der den Absprung von der Straße geschafft hat. Davon soll der Endvierziger in der Berliner „Wärmestube Schöneberg“ berichten. Seit über zehn Jahren schreibt Catwiesel, ermuntert von einem Kirchenmann, und seine blauen, roten und grünen B...
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