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Modellversuch für würdevolles Altwerden

  • Lesedauer: 1 Min.

(ADN). Die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal gehen mit einem Modellversuch neue Wege, um alten behinderten Menschen einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen. Seit einem halben Jahr haben ältere geistig Behinderte die Möglichkeit, aus der Heimunterbringung in „eigene vier Wände“ zu ziehen.

Wie Geschäftsführerin Gisela Netzeband von den Lobetaler Anstalten sagte, werden die alten Menschen in normalen Vier-Raum-Wohnungen von Heimerziehungspflegern betreut. Das Projekt laufe mit großem Erfolg. Sie wolle die Erfahrungen mit dem betreuten Wohnen junger ehemaliger Heiminsassen auf die Arbeit mit Alten und Behinderten übertragen, sagte Frau Netzeband. Bei Neubauvorhaben versuchten die Lobetaler Anstalten, vom Heim-Ambiente

wegzukommen. Die Unterkünfte sollten alle Merkmale normaler Wohnhäuser haben.

Die zur Jahrhundertwende vor dem Hintergrund der Verelendung der Arbeiterschaft gegründeten Lobetaler Anstalten hatten sich zunächst der Maxime „Arbeit ist besser als Almosen“ verschrieben. Als die Insassen während der NS-Zeit zum Reichsarbeitsdienst mußten, wurden Behinderte zur Klientel der Einrichtung. Erfolgreich widersetzten sich die Lobetaler den Euthanasieverbrechen der Nazis. Auch zu DDR-Zeiten existierte die kirchliche Einrichtung weiter. Heute unterhält sie neben Lobetal noch zwölf andere Einrichtungen rund um Berlin -Altenheime, eine Fachschule, ein Fachkrankenhaus und eine Werkstatt für Behinderte -, in denen 1 300 Menschen betreut werden.

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