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Mit „Transzendentaler Meditation“ ins Parlament

Hinter der Naturgesetz-Partei steht der indische Guru Yogi / Bayern ist in Deutschland ein Vorreiter

  • Lesedauer: 1 Min.

Unter den Partelen, die im Super-Wahljahr 1994 um Stimmen werben, ist auch eine sogenannte Naturgesetz-Partei. Herbert Groschup, neben dem Bundeswehr-Oberstleutnant Gunter Chasse Sprecher der Partei, hat eine Menge vor, will er doch im nächsten Jahr schon 5 000 bis 10 000 Mitglieder-Akten verwalten. Jetzt zählt seine Partei, die ihre Arbeit bundesweit im Juli 1992 aufnahm, rund 1 500 Angehörige in acht Landesverbänden. Der Schwerpunkt: Bayern und Baden-Württemberg. THOMAS KLAUS berichtet.

Bei den Zielvorgaben für die „Naturgesetz-Partei“ zeigt sich Groschup, Unternehmer aus dem baden-württembergischen Jagsthausen, ebenfalls recht kühn. Die „Naturgesetz-Partei“ sei nämlich in der Lage, „die Wünsche und Ideale aller Menschen zufrieden zu stellen“. Wer perfekt nach den Sidhi-Prinzipien meditiere, der werde durch Mauern gehen, mit anderen Sternensystemen Kontakt aufnehmen - oder auch fliegen können.

Was sich anfangs wie harmlose Spinnerei anhört, hat durchaus einen ernsten, möglicherweise sogar einen gefährlichen Hintergrund. Denn bei der „Naturgesetz-Partei“ zieht die „Transzendentale Meditation“ (TM) des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi die Fäden. Yogi, Jahrgang 1918, läßt sich als „Seine Hei-

ligkeit“ verehren. Doch Kritiker werfen der Sekte unter anderem vor, sie löste bei ihren Anhängern „sehr nachhaltige Persönlichkeitsstörungen“ aus.

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