- Kultur
- „Unter dem Namen Norma“ von BRIGITTE BURMEISTER
Denn Leben paßt in kein Schema
Als 1991 die Psychologin Margarete Mitscherlich (West) mit der Autorin Brigitte Burmeister (Ost) einen psycho-politischen Dialog führte („Wir haben ein Berührungstabu“, Klein Verlag Hamburg), kamen die Frauen auf den Anteil der Schriftsteller an dieser Seelenarbeit. „Aber die sind doch auch recht apathisch, oder?“, sagte die Westfrau über die östlichen Schreiber Brigitte Burmeisters Buch, ihr zweiter Roman, kommt als Antwort drei Jahre später Bücherschreiben dauert länger als Talkshows.
Moderne Erzählstrukturen lassen sich nicht konventionell beurteilen - doch dieses Schreib-Kunstwerk hat Schwächen: Die Proportionen zwischen Erzählung und Reflexion zufällig, halbseitenlange Sätze, nicht im Wirklichen geerdet, machen Leser hilflos statt frei, wichtige Figuren statt vieldeutig konturenlos. Trotzdem ist mir das Werk sympathisch.
Nicht die Autorin erzählt, sondern Ich - Marianne Arends ...
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