Ihre Streiche? Erste Sahne!
„Max und Moritz“ - frei nach Busch von ERNST und STENGEL
„Schon im Kaiser-Wilhelm-Reiche/ gab es Max-und-Moi;iteSj;r.ej,ch^ i “ il ,Ab,eE ..bekanntlich fanden die beiden Buben bei Wilhelm Busch ein gar grausiges Ende, wurden in einer Mühle zermahlen und von Hühnern gefressen. Igitt. Aber hört, frohe Kunde: „Max und Moritz, wirklich wahr,/ sind vor einem Vierteljahr,/ wenn auch einstmals fein geschroten, auferstanden von den Toten.“ Und noch besser: Zwei Erwachsene, der Schriftsteller Hansgeorg Stengel und der Zeichner Hans-Eberhard
Ernst, bekamen das seltene Privileg, den heimlichen Streichen der beiden Buben zuzusehen. Da dürfen wir nun staunend erfahren, wie „Moritz und sein Spezi Max,/ Zwiegespann des Schabernacks“ dem Gustav Quark („nennt sich Graf von Donnersmarck“) eine deftige Lehre erteilen, wie sie dem dicken Fräulein Bolte zur Schlankheit verhelfen („Und die Mäuse krabbeln munter/ an der Dame rauf und runter“), was Mäusefreundinnen eher
Max und Moritz -die zwei Bengel. ' Frei * nach Busch von Ernst üjidMßngel. LeiV Verlag Leipzig. 48 S., Pappbd., 19,80 DM.
lustig als erschröcklich finden werden. „Bernhard Bracke, brav und bieder/ kennt man nach der Wahl nicht wieder“ da kann der bürokratische Bürgermeister die Bengel aber kennenlernen! Da stinkts im Amt! Und nachdem diese und jener noch ihre Denkzettel ab-
bekommen haben, krönen Max und Moritz ihre (zeitkritischen) ; Taten im Gemeindeparlament nach dem Motto: „Schwätzer, die ins Schwimmen kommen“ Da denkt man gleich ans Wasserwerk in Bonn, wie überhaupt die Verse von Hansgeorg Stengel einem manches zu denken geben - also nicht nur für Kinder, sondern auch für ihre Eltern und Großeltern kurzweilige Lektüre sind.
IRMTRAUD GUTSCHKE
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.