Aus der Bratpfanne ins Feuer

Uta Ranke-Heinemann über ihren Vater, den Bundespräsidenten, den Beichtstuhl und Bomben

Fluch oder Segen? Kinder berühmter Eltern - wie fühlen sie sich? Inwieweit wurde ihr Lebensweg von dem der Väter und Mütter befördert oder überschattet? Nehmen sie das große Erbe an, tragen sie es weiter oder lehnen sie es ab? Für ND befragen Gabriele Oertel und Karlen Vesper Kinder von Persönlichkeiten, die Geistesleben und Politik in Ost- und Westdeutschland prägten.

ND: Frau Professor Ranke-Heinemann, Sie gehören zu den fünf Frauen, die sich bislang in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland um das höchste Amt im Staate beworben haben. Glauben Sie, dass Deutschland reif ist für eine Bundespräsidentin?
Ranke-Heinemann: Wieso nicht? Andernfalls wäre das Amt das Staatsoberhauptes in Gefahr, durch männliche Monopolisierung zu einer frauendiskriminierenden Institution auszuarten.

Was sollte einen Bundespräsidenten oder eine -präsidentin auszeichnen? Könnte Ihr Vater das Vorbild sein?
Ach Gott, was soll ich dazu sagen. Ich bin Wissenschaftlerin und keine Politikerin.

Aber 1999 haben Sie sich doch für dieses Amt aufstellen lassen. Da müssen Sie sich doch darüber Gedanken gemacht haben.
Weil ich hundertprozentig wusste, dass aus der Sache nichts wird. Da ging ich auf Nummer sicher.

Also ist es mit Ihrem Ehrgeiz doch nicht so bestellt, wie man vermuten könnte? Als einziges Mädchen am humanistischen Burggymnasium in Essen - und Sie haben das Abitur mit Auszeichnung bestanden. Wegen dieser Außenseiterrolle?
Ob ich ehrgeizig bin, weiß ich nicht. Ich kann es sowieso nicht ändern.

Ihr Vater Gustav Heinemann hingegen soll eher ein mittelmäßiger Schüler gewesen sein.
Dass mein Vater ein schlechter Schüler war, ist eine Legende, die zur Zeit seiner Präsidentschaft auf Schritt und Tritt in allen Illustrierten zu lesen war. Das ging so weit, dass, wenn einer der Enkel ein schlechtes Zeugnis hatte, es sogleich hieß: »Zum Bundespräsidenten reicht das immer noch.«
Dass berühmte Männer schlechte Schüler waren, wurde übrigens über viele historische Persönlichkeiten erzählt; es gehörte zum Image des Erfolgsmenschen, sich vom Tellerwäscher nach oben gearbeitet zu haben.

Da sollten die Biografen also jetzt mal die Ohren spitzen.
Ja. Mein Mann fand eines Tages in unserer Bibliothek eine Urkunde, in der meinem Vater von seinem Gymnasium besondere Lobeshymnen zuteil wurden - als einem ausgezeichneten Schüler. Mein Mann sagte: »Guck mal hier, dein Vater war gar kein schlechter Schüler.« Nach dem Tod meines Mannes kann ich die Urkunde leider nicht mehr finden. Sie scheint von einem der zehntausend Bücher in meinem Haus verschluckt zu sein. Ich habe extra in der Goethe-Schule in Essen angerufen und gefragt, ob sie noch Zeugnisse meines Vaters oder diese Urkunde besitzen. Nein, hieß es, es ist alles im Krieg verbrannt.

Sie haben als erste Frau der Welt in katholischer Theologie habilitiert, waren die erste katholische Professorin. Ihr Erfolg ist zugleich die Scham der Kirche. Ist die christliche Frau heute emanzipiert?
Es ist ein Aberglaube gewesen, zu meinen, das Christentum habe eine Befreiung der Frau gebracht. Inzwischen haben wir in der katholischen Kirche eine ethnisch gesäuberte, von Frauen gereinigte Hierarchie unter dem einen einzigen Mann. Alle Hirten sind Männer, und alle Frauen sind Schafe. Im Licht und Glanz steht nur noch ein einziges Geschlecht: das männliche.

Aber es gab dennoch im Laufe der Kirchengeschichte immer auch herausragende Frauengestalten, von Hildegard von Bingen bis Mutter Teresa.
Eigentlich Schwester Teresa, aber mit der Ent-Sexualisierung der Ehe geht die Ent-Sexualisierung der Mutterschaft einher.
Ja, das Idealbild der Frau ist jetzt Mutter Teresa. Sie fügt sich als Jungfrau und Magd nahtlos in das päpstliche Jungfräulichkeits-Ideal ein, die als Dienerin der Kranken und Miserablen die Machtposition der Männer nie anzweifelte. Und immer, wenn sie etwas sagte, dem Papst nachredete. Zum Beispiel im Hinblick auf Verhütung. Ihr Platz neben dem Kranken- und Sterbelager der Unterprivilegierten ist die ideale weibliche Position, die den Frauen von den Männern noch nie streitig gemacht wurde.

Umso heftiger streiten Sie. 1987 wurde Ihnen vom Bischof von Essen die Lehrbefugnis entzogen - weil Sie die »mirakulöse Unversehrtheit« Marias bei der Geburt Jesus angezweifelt haben. Wird die Kirche diesen Grundpfeiler ihrer Lehre in naher Zukunft fallen lassen?
Es besteht keine Aussicht auf Änderung. 1054 spalteten sich Ost- und Westkirche am Zölibat. Zirka 500 Jahre später heiratete der Priester und Mönch Luther eine Nonne, und es kam zu einer riesigen Heiratswelle der Priester, Mönche und Nonnen. Heute, wieder 500 Jahre später, wäre erneut eine Reformation fällig. Sie fällt aus, denn inzwischen haben die Homosexuellen die Lücken gefüllt, und je weiter man nach oben in die Kirchenhierarchie blickt, desto höher ist der Anteil der Homosexuellen. Und diese Homosexuellen im Vatikan haben nicht die geringste Lust, die Priesterehe einzuführen, halten vielmehr mit Zähnen und Klauen am Zölibat fest, um ihr ideales Biotop nicht zu verlieren. Der Papst ist jetzt mit der Ent-Sexualisierung dieser Homosexuellen beschäftigt. Dass er selbst nicht homosexuell ist, stört dabei nicht. Bei ihm reichen der 2000-jährige Sexual-Pessimismus und die 2000-jährige Frauenfeindlichkeit völlig aus, die Frauen nur mit dem Staubsauger nach oben kommen zu lassen.

In der Frage der Priesterschaft der Frau hat sich die Kirche denn auch keinen zollbreit vorwärts bewegt. Würden Sie - so Sie dürften - Päpstin werden? Vor über tausend Jahren soll es ja schon eine Päpstin Johanna gegeben haben.
Als Päpstin wäre ich nicht der richtige Typ.

Warum nicht? Weil Sie sich nicht ein- und unterordnen?
Unterordnen kann ich mich tatsächlich schlecht, insofern wäre Päpstin der richtige Beruf für mich, weil Unterordnen das ist, was ich als Päpstin ja nicht mehr brauchte, da seit 1870 die Päpste unfehlbar sind. Aber ich habe zu viel Selbstironie, um mich für unfehlbar zu halten.
Außerdem würde ich doch erst die ganze Kirche niederreißen und dann neu aufbauen.

Hat die Kirche Ihnen mittlerweile Ihr Buch »Eunuchen für das Himmelreich« verziehen?
Nein. Ich bin und bleibe exkommuniziert. Und ich gebe zu: Das Buch wird auch von Auflage zu Auflage schlimmer. In der 24. habe ich jetzt auf Seite 524 eingefügt, dass »der Beichtstuhl sich immer mehr zur Kontaktbörse für Homosexuelle entwickelt und darum für Kinder und Jugendliche verboten werden sollte«. Die Idee kam mir jetzt erst. Dabei war es der Beichtstuhl, mit dem meine ersten Glaubenszweifel begannen.

Wann war das?
Das war etwa 1967, als meine beiden damals sieben- und neunjährigen Söhne vor der Erstkommunion beichten sollten. Es war nicht, dass ich damals an Pädophilie dachte, ich würde das auch jetzt nicht befürchten. Es war einfach das Unbehagen für die Ungehörigkeit des Eintretens eines fremden Mannes in den Sonnengarten meiner kleinen Honigbienen mit Fragen, die ich nicht höre und die sie vielleicht nicht verstehen.

Blieben Ihre Kinder ohne Erstkommunion?
Nein, ich bin damals mit meiner Mutter, meiner goldigen, protestantischen Mutter, und den Kindern in unser Ferienhaus nach Holland geflüchtet, weil man zu der Zeit in Holland - das war vor Johannes Paul II. - vor der Erstkommunion nicht beichten brauchte. Am Tag der Erstkommunion ging unsere Gasflasche zu Ende, und wir saßen auf der Wiese und hatten nichts zu essen.

Sie kritisieren immer wieder den Papst. Können Sie nicht auch etwas Positives über den Pontifex maximus sagen?
Er raucht nicht und erzählt keine schmutzigen Witze. Punkt. Aber das reicht nicht aus, um den großen Schaden auszugleichen, den er sonst anrichtet.

Aber hat er nicht einige Fenster aufgestoßen? Mit dem Schuldbekenntnis hinsichtlich der Rolle der Kirchen in der NS-Zeit. Und seiner Anti-Irakkriegshaltung.
Als der Erste Golfkrieg begann, war ich gerade in Rom, in der Maurizio Costanzo Show, die von fast allen Italienern gesehen wird. Ich habe den Papst aufgefordert, alle seine Kardinäle vor dem Weißen Haus aufmarschieren zu lassen als Protest gegen den Krieg. Und ich habe mich in dieser Show und schon vorher auch an Kardinal O' Connor von New York gewandt, zwecks Kriegsvermeidung. Aber natürlich wurde das nicht einmal einer Antwort gewürdigt. Und beherzigt schon gar nicht.

Sie können also keinerlei fortschrittliche Züge am Pontifikat des ersten Polen ausmachen?
Nein. Und wenn Johannes Paul II. es besser findet, dass ein Ehemann seine Frau mit Aids ansteckt, anstatt Kondome zu benutzen, so ist das unerträglich.

Sie haben sich Ihr ganzes bisheriges Leben für Frieden und Abrüstung eingesetzt. Ist es nicht frustrierend, miterleben zu müssen, dass Kriege wieder als führbar gelten?
Ja, ganz und gar frustrierend. In diesem Punkt bin ich absolut auf der Seite meines Vaters, der zum Beispiel nie, nie Bomben auf Belgrad geworfen hätte, und auf andere Städte oder Dörfer in der Welt auch nicht.

Gustav Heinemann hatte den Abrüstungsplan des polnischen Außenministers Rapacki begrüßt. Sie sind in einer Friedensmission nach Moskau flogen. Welches Echo erfuhren Sie?
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich je ein Echo erfuhr. Aber nachdem Jesus seine Botschaft über Feindesliebe und keine Vergeltung in den Wind redete und in den christlichen Sand schrieb und zwar genau in den Städten und Dörfern, aus denen uns jeden Abend das Blut über den Wohnzimmerteppich fließt, ist Echolosigkeit wohl das, was eine Pazifistin zu erwarten hat.

Das klingt traurig und pessimistisch. Wo ist die christliche Hoffnung, Zuversicht abgeblieben?
Die Christen hätten 2000 Jahre die Botschaft Jesu wiederholen sollen, stattdessen reden sie in ihrem Glaubensbekenntnis, auch Credo genannt, über seine jungfräuliche Empfängnis und Geburt und dann sofort von seinem grausamen, blutigen Tod, der uns angeblich erlöst haben soll. Von was bitte? Was Jesus zwischen Geburt und Tod sagte, überspringen sie geflissentlich; es ist nicht so wichtig. Ich habe mich deswegen vom Christentum verabschiedet, weil es zu einer heidnischen Menschenopferreligion entartet ist und eine bluttrinkende Vampir-Kirche wurde. Näheres dazu kann man übrigens in meinem Buch »Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum« nachlesen, erschienen jetzt bei Heyne.

Frau Ranke-Heinemann, Sie sind nicht nur Pazifistin, sondern auch ein »sozialer Engel«, sogar im Ausland. Der »rote Engel von Hanoi« wurden sie genannt. In dieser Hinsicht war auch Ihre Mutter Hilda Heinemann eine bemerkenswerte Persönlichkeit, u.a. Schirmherrin von amnesty international, über den Deutschen Frauenring und einer Stiftung für die Integration geistig behinderter Erwachsener. Haben Sie von ihr die soziale Ader geerbt?
Mein goldiges Mütterchen war einmalig, was ihre Intelligenz und Wärme anbelangt. Sie war viel sanfter als ich. Sie war überhaupt nicht ironisch, satirisch, witzig. Sie war einfach zu edel dazu.
Witzig war mein Vater. Und hilfsbereit für das Elend anderer Menschen waren sie beide, jeder auf seine Art.

Ihren Witz haben Sie also vom Vater geerbt. Wurde bei Ihnen zu Hause viel gelacht?
Ja. Wir haben oft über den trockenen Humor meines Vaters lachen müssen. Er wurde zwar in der Presse »Gustav der Karge« genannt, aber zu Hause war er sehr sonnig. Er liebte Nonsenssätze: »Hier denkt jeder nur an sich, nur ich, ich denke an mich.« Oder: »Eltern sollten nicht eher heiraten als bis die Kinder sie ernähren können.« Ein Nonsenssatz ist mir zu einem Lebensmotto geworden: »Wer sich nicht zu helfen weiß, ist nicht wert, dass er in Verlegenheit kommt.«

Was hat die Familie gesagt, als Ihr Vater Bundespräsident wurde?
Mein Sohn Andreas sagte, von einem Reporter gefragt: »Endlich ist Opa auch mal Bundespräsident.«

Über ihre Ehe sagte Hilda Heinemann: »Bei uns hat sich alles zusammengefügt, die Interessen und die Anschauungen. Wir denken beide gleich.« Wird man, wenn man in solcher Ehe aufwächst, nicht automatisch ein harmoniesüchtiger Mensch? Sie hingegen streiten in der Öffentlichkeit gern und oft.
Ich weiß auch nicht, wie das kommt. Ich bin enorm harmoniesüchtig - und streite mich dauernd. Aber, wie Sie sagen: nur in der Öffentlichkeit, das heißt nur im Fernsehen. Vielleicht, weil das dort ein notwendiges Stilelement ist? Es geht ja nicht, dass der eine sagt: »Ja, Sie haben recht.« Und der andere: »Ja, Sie auch.« Dann schlafen alle vor dem Fernseher ein. Ich bin privat der reinste Ausgleich und zanke mich fast nie. Das sagte jedenfalls immer mein lieber, verstorbener Mann, wenn irgendjemand das Gegenteil über mich behauptete.

Seinetwegen haben Sie sich unmittelbar nach Ihrem Theologiestudium vom Protestantismus dem Katholizismus zugewandt? Ihr Vater gehörte neben Bonhoeffer und Niemöller zu den ehrenwertesten Vertretern des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert. War diese Konversion nicht Verrat am Vater?
Ich war im großen Kummer darüber, dass ich meinen katholischen Klassenkameraden Edmund Ranke lange nicht heiraten durfte. Edmund wurde dann aber doch für 56 Jahre das Glück meines Lebens. Und auch sein Tod am 11. September 2001 konnte uns beide nicht scheiden.
Dass mein Vater uns trennen wollte, hat einen langen Schatten auf die Beziehung zu ihm geworfen. Und als ich dann 1953 auch noch katholisch wurde, war das für meinen Vater unfassbar. Er sagte: »Warum willst du deinen Verstand an einen Italiener« - damals alle Päpste - »abgeben?« Ich hingegen dachte in meiner Unerfahrenheit, dass die Katholiken toleranter seien als die Protestanten. Russland ist groß, der Zar ist weit, dachte ich, der Papst stört mich nicht. Ich flüchtete also vom Regen in die Traufe und fiel aus der Bratpfanne ins Feuer, wie die Engländer sagen. Aber klüger wird man nur durch erfahrenen Schaden, nicht durch angedrohten.

Als Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten gewählt wurde, schrieb der Daily Telegraph: »Das Aushängeschild eines anständigen Deutschen.« Ihr Kommentar?
Ja, das stimmt. Ich habe allerhöchste Achtung vor meinem Vater.

Wieso ist auf einen anständigen Deutschen ein Attentat verübt worden? Im April 1971 durch den 20-jährigen Gärtner Carsten Eggert. Warum kommt es immer häufiger zu Attentaten auf Politiker?
Jeder, der bekannt ist, muss damit rechnen, von einem Fanatiker für eine in dessen Augen höhere Gerechtigkeit umgebracht zu werden. Das war immer so. Heute sind durch das Fernsehen die Bekannten noch bekannter, weil jeder weiß, wie sie aussehen. Sie sind also noch gefährdeter.

Auch auf die Gefahr hin, Sie mit dieser Frage zu nerven: Warum tragen Sie immer das grüne Kostüm?
Ja, wenn jemand mir einen vernünftigen Grund nennen kann, warum ich das grüne Lederkostüm nicht mehr anziehen soll, werde ich etwas anderes anziehen. Bis dahin mache ich das für mich bequemste.

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Uta Ranke-Heinemann,
am 2. Oktober 1927 in Essen geboren, Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899-1976), ist eine mutige Streiterin für Wahrheit, gegen Krieg und für Frauenrechte. Obwohl sie inzwischen ihren »Abschied vom Christentum« erklärt hat, kann sie es nicht lassen, sich an den Lehren und der Politik der katholischen Kirche zu reiben.
....................................................................................................................

Die Tochter über den Vater:
Empfinden Sie es als eine Last, einen berühmten Vater zu haben?
Ich bin dankbar für meine Eltern. Ob sie berühmt oder nicht berühmt waren, spielt für das Kind keine Rolle.

Welche Stärken schätzen Sie an ihm?
Er war ein Meister der Kurzfassung

Welche Schwächen lehnen Sie ab?
Ich lehne nichts an meinem Vater ab. Ich glaube, er hat unter mir mehr gelitten als ich unter ihm - ich meine unter meiner Konversion zum Katholizismus. Und es ging ja auch schief.

Welche seiner Eigenschaften würden Sie gern selbst besitzen?
Er konnte, wann immer und wo immer er wollte, sofort einschlafen, während ich unter schwerer Schlaflosigkeit leide.

Welche auf keinen Fall?
Da fällt mir nichts ein

Hatten Sie eine glückliche Kindheit?
Ja, eine sehr glückliche - bis der Krieg kam, und die Bomben uns aus Essen vertrieben, und wir vier Kinder mit meiner Mutter von einem Ort zum anderen flüchteten.

In der Reihe erschienen: Andrej Bahro, Till Bastian, Jan Robert Bloch, Peter Marcuse, Thomas Kuczynski, Ruth Radvanyi (Seghers), Rudi Marek Dutschke, Bärbel Schindler-Saefkow, Florian Havemann, Peter Brandt, Edzard Reuter, Pierre Boom (Guillaume).ND: Frau Professor Ranke-Heinemann, Sie gehören zu den fünf Frauen, die sich bislang in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland um das höchste Amt im Staate beworben haben. Glauben Sie, dass Deutschland reif ist für eine Bundespräsidentin?
Ranke-Heinemann: Wieso nicht? Andernfalls wäre das Amt das Staatsoberhauptes in Gefahr, durch männliche Monopolisierung zu einer frauendiskriminierenden Institution auszuarten.

Was sollte einen Bundespräsidenten oder eine -präsidentin auszeichnen? Könnte Ihr Vater das Vorbild sein?
Ach Gott, was soll ich dazu sagen. Ich bin Wissenschaftlerin und keine Politikerin.

Aber 1999 haben Sie sich doch für dieses Amt aufstellen lassen. Da müssen Sie sich doch darüber Gedanken gemacht haben.
Weil ich hundertprozentig wusste, dass aus der Sache nichts wird. Da ging ich auf Nummer sicher.

Also ist es mit Ihrem Ehrgeiz doch nicht so bestellt, wie man vermuten könnte? Als einziges Mädchen am humanistischen Burggymnasium in Essen - und Sie haben das Abitur mit Auszeichnung bestanden. Wegen dieser Außenseiterrolle?
Ob ich ehrgeizig bin, weiß ich nicht. Ich kann es sowieso nicht ändern.

Ihr Vater Gustav Heinemann hingegen soll eher ein mittelmäßiger Schüler gewesen sein.
Dass mein Vater ein schlechter Schüler war, ist eine Legende, die zur Zeit seiner Präsidentschaft auf Schritt und Tritt in allen Illustrierten zu lesen war. Das ging so weit, dass, wenn einer der Enkel ein schlechtes Zeugnis hatte, es sogleich hieß: »Zum Bundespräsidenten reicht das immer noch.«
Dass berühmte Männer schlechte Schüler waren, wurde übrigens über viele historische Persönlichkeiten erzählt; es gehörte zum Image des Erfolgsmenschen, sich vom Tellerwäscher nach oben gearbeitet zu haben.

Da sollten die Biografen also jetzt mal die Ohren spitzen.
Ja. Mein Mann fand eines Tages in unserer Bibliothek eine Urkunde, in der meinem Vater von seinem Gymnasium besondere Lobeshymnen zuteil wurden - als einem ausgezeichneten Schüler. Mein Mann sagte: »Guck mal hier, dein Vater war gar kein schlechter Schüler.« Nach dem Tod meines Mannes kann ich die Urkunde leider nicht mehr finden. Sie scheint von einem der zehntausend Bücher in meinem Haus verschluckt zu sein. Ich habe extra in der Goethe-Schule in Essen angerufen und gefragt, ob sie noch Zeugnisse meines Vaters oder diese Urkunde besitzen. Nein, hieß es, es ist alles im Krieg verbrannt.

Sie haben als erste Frau der Welt in katholischer Theologie habilitiert, waren die erste katholische Professorin. Ihr Erfolg ist zugleich die Scham der Kirche. Ist die christliche Frau heute emanzipiert?
Es ist ein Aberglaube gewesen, zu meinen, das Christentum habe eine Befreiung der Frau gebracht. Inzwischen haben wir in der katholischen Kirche eine ethnisch gesäuberte, von Frauen gereinigte Hierarchie unter dem einen einzigen Mann. Alle Hirten sind Männer, und alle Frauen sind Schafe. Im Licht und Glanz steht nur noch ein einziges Geschlecht: das männliche.

Aber es gab dennoch im Laufe der Kirchengeschichte immer auch herausragende Frauengestalten, von Hildegard von Bingen bis Mutter Teresa.
Eigentlich Schwester Teresa, aber mit der Ent-Sexualisierung der Ehe geht die Ent-Sexualisierung der Mutterschaft einher.
Ja, das Idealbild der Frau ist jetzt Mutter Teresa. Sie fügt sich als Jungfrau und Magd nahtlos in das päpstliche Jungfräulichkeits-Ideal ein, die als Dienerin der Kranken und Miserablen die Machtposition der Männer nie anzweifelte. Und immer, wenn sie etwas sagte, dem Papst nachredete. Zum Beispiel im Hinblick auf Verhütung. Ihr Platz neben dem Kranken- und Sterbelager der Unterprivilegierten ist die ideale weibliche Position, die den Frauen von den Männern noch nie streitig gemacht wurde.

Umso heftiger streiten Sie. 1987 wurde Ihnen vom Bischof von Essen die Lehrbefugnis entzogen - weil Sie die »mirakulöse Unversehrtheit« Marias bei der Geburt Jesus angezweifelt haben. Wird die Kirche diesen Grundpfeiler ihrer Lehre in naher Zukunft fallen lassen?
Es besteht keine Aussicht auf Änderung. 1054 spalteten sich Ost- und Westkirche am Zölibat. Zirka 500 Jahre später heiratete der Priester und Mönch Luther eine Nonne, und es kam zu einer riesigen Heiratswelle der Priester, Mönche und Nonnen. Heute, wieder 500 Jahre später, wäre erneut eine Reformation fällig. Sie fällt aus, denn inzwischen haben die Homosexuellen die Lücken gefüllt, und je weiter man nach oben in die Kirchenhierarchie blickt, desto höher ist der Anteil der Homosexuellen. Und diese Homosexuellen im Vatikan haben nicht die geringste Lust, die Priesterehe einzuführen, halten vielmehr mit Zähnen und Klauen am Zölibat fest, um ihr ideales Biotop nicht zu verlieren. Der Papst ist jetzt mit der Ent-Sexualisierung dieser Homosexuellen beschäftigt. Dass er selbst nicht homosexuell ist, stört dabei nicht. Bei ihm reichen der 2000-jährige Sexual-Pessimismus und die 2000-jährige Frauenfeindlichkeit völlig aus, die Frauen nur mit dem Staubsauger nach oben kommen zu lassen.

In der Frage der Priesterschaft der Frau hat sich die Kirche denn auch keinen zollbreit vorwärts bewegt. Würden Sie - so Sie dürften - Päpstin werden? Vor über tausend Jahren soll es ja schon eine Päpstin Johanna gegeben haben.
Als Päpstin wäre ich nicht der richtige Typ.

Warum nicht? Weil Sie sich nicht ein- und unterordnen?
Unterordnen kann ich mich tatsächlich schlecht, insofern wäre Päpstin der richtige Beruf für mich, weil Unterordnen das ist, was ich als Päpstin ja nicht mehr brauchte, da seit 1870 die Päpste unfehlbar sind. Aber ich habe zu viel Selbstironie, um mich für unfehlbar zu halten.
Außerdem würde ich doch erst die ganze Kirche niederreißen und dann neu aufbauen.

Hat die Kirche Ihnen mittlerweile Ihr Buch »Eunuchen für das Himmelreich« verziehen?
Nein. Ich bin und bleibe exkommuniziert. Und ich gebe zu: Das Buch wird auch von Auflage zu Auflage schlimmer. In der 24. habe ich jetzt auf Seite 524 eingefügt, dass »der Beichtstuhl sich immer mehr zur Kontaktbörse für Homosexuelle entwickelt und darum für Kinder und Jugendliche verboten werden sollte«. Die Idee kam mir jetzt erst. Dabei war es der Beichtstuhl, mit dem meine ersten Glaubenszweifel begannen.

Wann war das?
Das war etwa 1967, als meine beiden damals sieben- und neunjährigen Söhne vor der Erstkommunion beichten sollten. Es war nicht, dass ich damals an Pädophilie dachte, ich würde das auch jetzt nicht befürchten. Es war einfach das Unbehagen für die Ungehörigkeit des Eintretens eines fremden Mannes in den Sonnengarten meiner kleinen Honigbienen mit Fragen, die ich nicht höre und die sie vielleicht nicht verstehen.

Blieben Ihre Kinder ohne Erstkommunion?
Nein, ich bin damals mit meiner Mutter, meiner goldigen, protestantischen Mutter, und den Kindern in unser Ferienhaus nach Holland geflüchtet, weil man zu der Zeit in Holland - das war vor Johannes Paul II. - vor der Erstkommunion nicht beichten brauchte. Am Tag der Erstkommunion ging unsere Gasflasche zu Ende, und wir saßen auf der Wiese und hatten nichts zu essen.

Sie kritisieren immer wieder den Papst. Können Sie nicht auch etwas Positives über den Pontifex maximus sagen?
Er raucht nicht und erzählt keine schmutzigen Witze. Punkt. Aber das reicht nicht aus, um den großen Schaden auszugleichen, den er sonst anrichtet.

Aber hat er nicht einige Fenster aufgestoßen? Mit dem Schuldbekenntnis hinsichtlich der Rolle der Kirchen in der NS-Zeit. Und seiner Anti-Irakkriegshaltung.
Als der Erste Golfkrieg begann, war ich gerade in Rom, in der Maurizio Costanzo Show, die von fast allen Italienern gesehen wird. Ich habe den Papst aufgefordert, alle seine Kardinäle vor dem Weißen Haus aufmarschieren zu lassen als Protest gegen den Krieg. Und ich habe mich in dieser Show und schon vorher auch an Kardinal O' Connor von New York gewandt, zwecks Kriegsvermeidung. Aber natürlich wurde das nicht einmal einer Antwort gewürdigt. Und beherzigt schon gar nicht.

Sie können also keinerlei fortschrittliche Züge am Pontifikat des ersten Polen ausmachen?
Nein. Und wenn Johannes Paul II. es besser findet, dass ein Ehemann seine Frau mit Aids ansteckt, anstatt Kondome zu benutzen, so ist das unerträglich.

Sie haben sich Ihr ganzes bisheriges Leben für Frieden und Abrüstung eingesetzt. Ist es nicht frustrierend, miterleben zu müssen, dass Kriege wieder als führbar gelten?
Ja, ganz und gar frustrierend. In diesem Punkt bin ich absolut auf der Seite meines Vaters, der zum Beispiel nie, nie Bomben auf Belgrad geworfen hätte, und auf andere Städte oder Dörfer in der Welt auch nicht.

Gustav Heinemann hatte den Abrüstungsplan des polnischen Außenministers Rapacki begrüßt. Sie sind in einer Friedensmission nach Moskau flogen. Welches Echo erfuhren Sie?
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich je ein Echo erfuhr. Aber nachdem Jesus seine Botschaft über Feindesliebe und keine Vergeltung in den Wind redete und in den christlichen Sand schrieb und zwar genau in den Städten und Dörfern, aus denen uns jeden Abend das Blut über den Wohnzimmerteppich fließt, ist Echolosigkeit wohl das, was eine Pazifistin zu erwarten hat.

Das klingt traurig und pessimistisch. Wo ist die christliche Hoffnung, Zuversicht abgeblieben?
Die Christen hätten 2000 Jahre die Botschaft Jesu wiederholen sollen, stattdessen reden sie in ihrem Glaubensbekenntnis, auch Credo genannt, über seine jungfräuliche Empfängnis und Geburt und dann sofort von seinem grausamen, blutigen Tod, der uns angeblich erlöst haben soll. Von was bitte? Was Jesus zwischen Geburt und Tod sagte, überspringen sie geflissentlich; es ist nicht so wichtig. Ich habe mich deswegen vom Christentum verabschiedet, weil es zu einer heidnischen Menschenopferreligion entartet ist und eine bluttrinkende Vampir-Kirche wurde. Näheres dazu kann man übrigens in meinem Buch »Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum« nachlesen, erschienen jetzt bei Heyne.

Frau Ranke-Heinemann, Sie sind nicht nur Pazifistin, sondern auch ein »sozialer Engel«, sogar im Ausland. Der »rote Engel von Hanoi« wurden sie genannt. In dieser Hinsicht war auch Ihre Mutter Hilda Heinemann eine bemerkenswerte Persönlichkeit, u.a. Schirmherrin von amnesty international, über den Deutschen Frauenring und einer Stiftung für die Integration geistig behinderter Erwachsener. Haben Sie von ihr die soziale Ader geerbt?
Mein goldiges Mütterchen war einmalig, was ihre Intelligenz und Wärme anbelangt. Sie war viel sanfter als ich. Sie war überhaupt nicht ironisch, satirisch, witzig. Sie war einfach zu edel dazu.
Witzig war mein Vater. Und hilfsbereit für das Elend anderer Menschen waren sie beide, jeder auf seine Art.

Ihren Witz haben Sie also vom Vater geerbt. Wurde bei Ihnen zu Hause viel gelacht?
Ja. Wir haben oft über den trockenen Humor meines Vaters lachen müssen. Er wurde zwar in der Presse »Gustav der Karge« genannt, aber zu Hause war er sehr sonnig. Er liebte Nonsenssätze: »Hier denkt jeder nur an sich, nur ich, ich denke an mich.« Oder: »Eltern sollten nicht eher heiraten als bis die Kinder sie ernähren können.« Ein Nonsenssatz ist mir zu einem Lebensmotto geworden: »Wer sich nicht zu helfen weiß, ist nicht wert, dass er in Verlegenheit kommt.«

Was hat die Familie gesagt, als Ihr Vater Bundespräsident wurde?
Mein Sohn Andreas sagte, von einem Reporter gefragt: »Endlich ist Opa auch mal Bundespräsident.«

Über ihre Ehe sagte Hilda Heinemann: »Bei uns hat sich alles zusammengefügt, die Interessen und die Anschauungen. Wir denken beide gleich.« Wird man, wenn man in solcher Ehe aufwächst, nicht automatisch ein harmoniesüchtiger Mensch? Sie hingegen streiten in der Öffentlichkeit gern und oft.
Ich weiß auch nicht, wie das kommt. Ich bin enorm harmoniesüchtig - und streite mich dauernd. Aber, wie Sie sagen: nur in der Öffentlichkeit, das heißt nur im Fernsehen. Vielleicht, weil das dort ein notwendiges Stilelement ist? Es geht ja nicht, dass der eine sagt: »Ja, Sie haben recht.« Und der andere: »Ja, Sie auch.« Dann schlafen alle vor dem Fernseher ein. Ich bin privat der reinste Ausgleich und zanke mich fast nie. Das sagte jedenfalls immer mein lieber, verstorbener Mann, wenn irgendjemand das Gegenteil über mich behauptete.

Seinetwegen haben Sie sich unmittelbar nach Ihrem Theologiestudium vom Protestantismus dem Katholizismus zugewandt? Ihr Vater gehörte neben Bonhoeffer und Niemöller zu den ehrenwertesten Vertretern des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert. War diese Konversion nicht Verrat am Vater?
Ich war im großen Kummer darüber, dass ich meinen katholischen Klassenkameraden Edmund Ranke lange nicht heiraten durfte. Edmund wurde dann aber doch für 56 Jahre das Glück meines Lebens. Und auch sein Tod am 11. September 2001 konnte uns beide nicht scheiden.
Dass mein Vater uns trennen wollte, hat einen langen Schatten auf die Beziehung zu ihm geworfen. Und als ich dann 1953 auch noch katholisch wurde, war das für meinen Vater unfassbar. Er sagte: »Warum willst du deinen Verstand an einen Italiener« - damals alle Päpste - »abgeben?« Ich hingegen dachte in meiner Unerfahrenheit, dass die Katholiken toleranter seien als die Protestanten. Russland ist groß, der Zar ist weit, dachte ich, der Papst stört mich nicht. Ich flüchtete also vom Regen in die Traufe und fiel aus der Bratpfanne ins Feuer, wie die Engländer sagen. Aber klüger wird man nur durch erfahrenen Schaden, nicht durch angedrohten.

Als Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten gewählt wurde, schrieb der Daily Telegraph: »Das Aushängeschild eines anständigen Deutschen.« Ihr Kommentar?
Ja, das stimmt. Ich habe allerhöchste Achtung vor meinem Vater.

Wieso ist auf einen anständigen Deutschen ein Attentat verübt worden? Im April 1971 durch den 20-jährigen Gärtner Carsten Eggert. Warum kommt es immer häufiger zu Attentaten auf Politiker?
Jeder, der bekannt ist, muss damit rechnen, von einem Fanatiker für eine in dessen Augen höhere Gerechtigkeit umgebracht zu werden. Das war immer so. Heute sind durch das Fernsehen die Bekannten noch bekannter, weil jeder weiß, wie sie aussehen. Sie sind also noch gefährdeter.

Auch auf die Gefahr hin, Sie mit dieser Frage zu nerven: Warum tragen Sie immer das grüne Kostüm?
Ja, wenn jemand mir einen vernünftigen Grund nennen kann, warum ich das grüne Lederkostüm nicht mehr anziehen soll, werde ich etwas anderes anziehen. Bis dahin mache ich das für mich bequemste.

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Uta Ranke-Heinemann,
am 2. Oktober 1927 in Essen geboren, Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899-1976), ist eine mutige Streiterin für Wahrheit, gegen Krieg und für Frauenrechte. Obwohl sie inzwischen ihren »Abschied vom Christentum« erklärt hat, kann sie es nicht lassen, sich an den Lehren und der Politik der katholischen Kirche zu reiben.
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Die Tochter über den Vater:
Empfinden Sie es als eine Last, einen berühmten Vater zu haben?
Ich bin dankbar für meine Eltern. Ob sie berühmt oder nicht berühmt waren, spielt für das Kind keine Rolle.

Welche Stärken schätzen Sie an ihm?
Er war ein Meister der Kurzfassung

Welche Schwächen lehnen Sie ab?
Ich lehne nichts an meinem Vater ab. Ich glaube, er hat unter mir mehr gelitten als ich unter ihm - ich meine unter meiner Konversion zum Katholizismus. Und es ging ja auch schief.

Welche seiner Eigenschaften würden Sie gern selbst besitzen?
Er konnte, wann immer und wo immer er wollte, sofort einschlafen, während ich unter schwerer Schlaflosigkeit leide.

Welche auf keinen Fall?
Da fällt mir nichts ein

Hatten Sie eine glückliche Kindheit?
Ja, eine sehr glückliche - bis der Krieg kam, und die Bomben uns aus Essen vertrieben, und wir vier Kinder mit meiner Mutter von einem Ort zum anderen flüchteten.

In der Reihe erschienen: Andrej Bahro, Till Bastian, Jan Robert Bloch, Peter Marcuse, Thomas Kuczynski, Ruth Radvanyi (Seghers), Rudi Marek Dutschke, Bärbel Schindler-Saefkow, Florian Havemann, Peter Brandt, Edzard Reuter, Pierre Boom (Guillaume).

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