Nicht den Krieg, sondern Frieden denken
Vom falschen Umgang westlicher Politik mit dem Islamismus. Auswege aus der Terrorismusfalle
Am vergangenen Wochenende wieder drei Anschläge auf britische Banken in der Türkei, Anfang der Woche die Ermordung des Chefs des irakischen Regierungsrates, Essedin Salim. Krieg im Gaza-Streifen. US-Folterpraxen stacheln den Hass in der arabischen Welt an. Entschuldigungs- und Beschwichtigungsversuche von Präsident Bush und seiner Sicherheitsexpertin verhallen. Tagtäglich sterben Menschen in Irak und in Palästina. Die Gewalt kennt keine Grenzen. Wie kommt der Westen, wie gelangt die Welt aus der Terrorismusfalle?
Unter dem Titel »Der Sieger« alarmiert die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« am 25. April: »Osama bin Laden hat den Westen in die Defensive gedrängt.« Er sei dabei, »den Krieg gegen den Terror zu gewinnen«. Erstmalig wurde in einem solchen Blatt geäußert, westliche Politiker sollten »für friedliche Koexistenz werben«. Die ehemalige britische Nordirlandministerin Mo Movlam - sie hat Erfahrung im Umgang mit Terroristen - schlug Anfang April sogar vor, direkt mit Osama bin Laden zu verhandeln. Man müsse das machen, meinte sie, denn sonst wären große Teile der Welt zu einem immer währenden Krieg verdammt.Es beunruhigt zutiefst, dass für den Konflikt kein Ende gedacht wird. »Der Kampf gegen den Terrorismus ist eine »Riesendaueraufgabe«, erklärte Schäuble am 5. Februar in der Fernsehdiskussion »Berlin Mitte«. Innenminister Schily charakterisiert den Terrorismus als »eine epochale Bedrohung«, der wir für »lange Zeit ausgesetzt« sein w...
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