Frankreich: Jagd auf Bettler und Obdachlose

Touristen stört Anblick der Armut / Initiativen von Bürgermeistern gleichen Hilferufen

Von RALF KLINGSIECK, Paris

In den sUdfranzösischen Fremdenverkehrszentren ist die Jagd eröffnet: Bettler und Obdachlose werden von der Polizei vertrieben. Die heiter-entspannte Ferienatmosphäre soll nicht gestört werden, auf die zahlende Touristen ein Anrecht haben. Den Anfang machte der Bürgermeister der pitoresken Hafenstadt La Rochelle, Michel Crepeau. Der linksbürgerliche Politiker erließ ein Dekret, wonach „das Betteln, der Alkoholgenuß und das die Fußgänger störende Liegen auf öffentlichen Plätzen und Fußwegen“ verboten ist.

Anlaß war die schon fast traditionelle Ansammlung von mittellosen Jugendlichen und „echten“ Obdachlosen aus dem ganzen Land, die sich hier zum alljährlichen Chansonfestival „Francofolies“ eingefunden hatten - die einen vor allem wegen der Kultur und der Stimmung, die anderen wegen der vielen Festivalbesucher, von denen sich beide Gruppen milde Gaben erhofften. Jetzt ist die...


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