• Kultur
  • Jubel und Bravo für den „Hauptmann von Köpenick“ im Berliner Maxim Gorki Theater

Der Coup des Harald Juhnke

  • KLAUS PFUTZNER
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Berlin hat endlich wieder seine Legende, seit vorgestern auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters. Es ist „Der Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer, die Geschichte des Schusters Wilhelm Voigt, der, mehrfach vorbestraft, keine Arbeit kriegt, weil er keinen Paß hat, und keinen Paß bekommt, weil er ohne Arbeit ist. Als er mal wieder aus Preußens Amtsbezirken als moralgefährdende Person ausgewiesen wird, landet er schon 57jährig - jenen Coup, der ihn berühmt und Preußen lächerlich machte: Als Hauptmann verkleidet und eskortiert von strammer preußischer Truppe besetzt er Köpenicks Rathaus und stellt erstaunt fest, daß hier kein Paß, nur eine Kasse zu klauen ist. Nach ein paar Tagen ist er gefaßt.

Diesen Voigt, der auf den Polizeifotos von 1906 als ein abgehärmter, schmächtiger Greis mit den müden, fragenden Augen eines Gescheiterten zu sehen ist, haben große Schauspieler gespielt: Werner Krauss (1931 zur Uraufführung, auch 1...


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