Wahlkampfhilfe für Bush

Streit um Anti-Terrorkrieg / Regierung: Keine konkrete Gefahr

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit einer Botschaft an die USA-Bevölkerung, die zuerst vom arabischen TV-Sender Al-Dschasira ausgestrahlt wurde und dann über die hiesigen Bildschirme flimmerte, hat sich Amerikas Hassobjekt Nr.1 Osama bin Laden ins Zentrum des Wahlkampfs katapultiert.

Die »Oktoberüberraschung«, die seit Wochen Gegenstand von Spekulationen war, ist perfekt. Nicht die Festnahme oder Tötung des Oberterroristen, die die Bush-Regierung nach wilden Spekulationen aus dem Hut hätte zaubern sollen, bestimmte am Wochenende die Talk-Shows und Kommentarseiten, sondern ein von der CIA für authentisch befundenes Video des wohlgenährten und sich resolut in die Pose des Staatsmanns werfenden saudischen Multimillionärs. »Bush täuscht Euch immer noch und verbirgt die Wahrheit vor Euch, und deshalb sind die Gründe für eine Wiederholung dessen, was geschah, immer noch gegeben«, sagt bin Laden darin. Zum ersten Mal bekannte er sich offen zu den Anschlägen am 11. September 2001. »Als ich die zerstörten Türme im Libanon sah«, erklärt bin Laden unter Anspielung auf die israelische Libanon-Invasion im Jahr 1982, »kam mir der Gedanke, den Unterdrücker genauso zu bestrafen und Türme in den USA zu zerstören«. Ob Bush- oder Ker...

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