Schlosstouren ohne »Stolpersteine«

Brandenburg sieht sich in einer Vorreiterrolle im barrierefreien Tourismus

Brandenburg engagiert sich seit Jahren dafür, Behinderten die Schönheiten des Landes leichter erreichbar zu machen. Wir sprachen mit Bernd Dreke vom Landestourismusverband.

ND: Urlaubsangebote ohne Barrieren - was verstehen Sie darunter?
Dreke: Wenn ein Gast zu uns kommt, will er nicht nur übernachten, gut essen und trinken, sondern auch die Highlights der Region kennen lernen. Und darum ist es wichtig, dass wir die gesamte touristische Leistungskette vor Ort möglichst barrierefrei gestalten.

Da haben Sie sich aber was vorgenommen.
Sicher ist nicht alles möglich, aber unser Ziel ist, immer mehr »Stolpersteine« zu beseitigen. In Brandenburg gibt es etwa 160 touristische Angebote, die auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Die meisten sind im Internet unter www.reiseland-brandenburg.de unter dem Stichwort »Barrierefreies Reisen« zu finden.

Zum Beispiel?
Im Naturpark Hoher Fläming können Rollstuhlfahrer Rundflüge mit einem Leichtmetallflugzeug machen. In Lychen und Niederfinow werden geführte Kanutouren für Blinde und Sehbehinderte angeboten. Für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen gibt es Touren auf der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land bei Senftenberg. In den Thermen Belzig und Templin kommen Rollstuhlfahrer ohne Probleme gut zurecht. Gleiches gilt für das »Tropical Island« in Brand.

Gibt es finanzielle Unterstützungen des Landes für Unternehmen, die ihre Einrichtungen behindertengerecht umbauen?
Ja. Ich nenne hier stellvertretend das »Haus Rheinsberg«, das größte barrierefreie Hotel in Deutschland mit etwa 110 Zimmern. Oder das »Landhaus Seebeck« in der Nähe von Lindow, das 2003 die Goldmedaille im Wettbewerb des Bundesfamilienministerium für den besten Ferienanbieter für Menschen mit Behinderungen bekam. Es gibt auch ein barrierefreies Hausboot, das die Himmelpforter Firma »Rollitours« anbietet. Für die zwei neuen Boote, die der Betreiber in diesem Jahr in Dienst stellen will, wird er sicherlich eine Förderung bekommen. Obwohl neue Hotelbetten nicht mehr gefördert werden, erhalten Hoteliers, die ihre Häuser behindertengerecht bauen oder umbauen, dafür häufig finanzielle Unterstützung.

Soll das heißen, Brandenburg nimmt eine Vorreiterrolle in Sachen barrierefreier Tourismus ein?
Ja. So ist in den vom Kabinett beschlossenen Grundsätzen zur weiteren Ausgestaltung des Tourismus im Land Brandenburg bis 2008 dieses Thema festgeschrieben. Am 17. März wird es auf Initiative der PDS in Bernau eine tourismuspolitische Konferenz zu diesem Thema geben. Zum anderen wurde bei der Novellierung des Denkmalschutzgesetzes des Landes im vergangenen Jahr ein Passus aufgenommen, der besagt, dass bei allen denkmalpflegerischen Arbeiten die Behindertenfreundlichkeit berücksichtigt werden sollte. Das ist einmalig in der Bundesrepublik. Natürlich erfordert das neben Mehrkosten größtes Fingerspitzengefühl der Architekten, Denkmalpfleger und Bauleute. Das es geht, kann man im Schloss Rheinsberg sehen, wo bei der Sanierung ein Fahrstuhl eingebaut wurde, der nun auch Rolli-Fahrern eine Besichtigung ermöglicht.
Welche märkischen Angebote zu barrierefreien Reisen gibt es zur ITB?
Am 14. März findet im Saal 4.5 des ICC eine öffentliche Veranstaltung zum Thema »Barrierefreier Tourismus für alle. Erfolgsfaktoren am Beispiel des Landes Brandenburg« statt. Die barrierefreien Angebote findet man im neuen Reisejournal des Landes, das am TMB-Stand in Halle 12 zu bekommen.

Gespräch: Heidi DiehlND: Urlaubsangebote ohne Barrieren - was verstehen Sie darunter?
Dreke: Wenn ein Gast zu uns kommt, will er nicht nur übernachten, gut essen und trinken, sondern auch die Highlights der Region kennen lernen. Und darum ist es wichtig, dass wir die gesamte touristische Leistungskette vor Ort möglichst barrierefrei gestalten.

Da haben Sie sich aber was vorgenommen.
Sicher ist nicht alles möglich, aber unser Ziel ist, immer mehr »Stolpersteine« zu beseitigen. In Brandenburg gibt es etwa 160 touristische Angebote, die auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Die meisten sind im Internet unter www.reiseland-brandenburg.de unter dem Stichwort »Barrierefreies Reisen« zu finden.

Zum Beispiel?
Im Naturpark Hoher Fläming können Rollstuhlfahrer Rundflüge mit einem Leichtmetallflugzeug machen. In Lychen und Niederfinow werden geführte Kanutouren für Blinde und Sehbehinderte angeboten. Für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen gibt es Touren auf der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land bei Senftenberg. In den Thermen Belzig und Templin kommen Rollstuhlfahrer ohne Probleme gut zurecht. Gleiches gilt für das »Tropical Island« in Brand.

Gibt es finanzielle Unterstützungen des Landes für Unternehmen, die ihre Einrichtungen behindertengerecht umbauen?
Ja. Ich nenne hier stellvertretend das »Haus Rheinsberg«, das größte barrierefreie Hotel in Deutschland mit etwa 110 Zimmern. Oder das »Landhaus Seebeck« in der Nähe von Lindow, das 2003 die Goldmedaille im Wettbewerb des Bundesfamilienministerium für den besten Ferienanbieter für Menschen mit Behinderungen bekam. Es gibt auch ein barrierefreies Hausboot, das die Himmelpforter Firma »Rollitours« anbietet. Für die zwei neuen Boote, die der Betreiber in diesem Jahr in Dienst stellen will, wird er sicherlich eine Förderung bekommen. Obwohl neue Hotelbetten nicht mehr gefördert werden, erhalten Hoteliers, die ihre Häuser behindertengerecht bauen oder umbauen, dafür häufig finanzielle Unterstützung.

Soll das heißen, Brandenburg nimmt eine Vorreiterrolle in Sachen barrierefreier Tourismus ein?
Ja. So ist in den vom Kabinett beschlossenen Grundsätzen zur weiteren Ausgestaltung des Tourismus im Land Brandenburg bis 2008 dieses Thema festgeschrieben. Am 17. März wird es auf Initiative der PDS in Bernau eine tourismuspolitische Konferenz zu diesem Thema geben. Zum anderen wurde bei der Novellierung des Denkmalschutzgesetzes des Landes im vergangenen Jahr ein Passus aufgenommen, der besagt, dass bei allen denkmalpflegerischen Arbeiten die Behindertenfreundlichkeit berücksichtigt werden sollte. Das ist einmalig in der Bundesrepublik. Natürlich erfordert das neben Mehrkosten größtes Fingerspitzengefühl der Architekten, Denkmalpfleger und Bauleute. Das es geht, kann man im Schloss Rheinsberg sehen, wo bei der Sanierung ein Fahrstuhl eingebaut wurde, der nun auch Rolli-Fahrern eine Besichtigung ermöglicht.
Welche märkischen Angebote zu barrierefreien Reisen gibt es zur ITB?
Am 14. März findet im Saal 4.5 des ICC eine öffentliche Veranstaltung zum Thema »Barrierefreier Tourismus für alle. Erfolgsfaktoren am Beispiel des Landes Brandenburg« statt. Die barrierefreien Angebote findet man im neuen Reisejournal des Landes, das am TMB-Stand in Halle 12 zu bekommen.

Gespräch: Heidi Diehl

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