Telebus wird neu organisiert

Ab 1. Juli übernimmt City-Funk die Regie und ruft den Fahrdienst

Der Sonderfahrdienst für Behinderte »Telebus« wird neu organisiert. Wie Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) gestern mitteilte, ist nach langwierigen Verhandlungen nunmehr eine Konzeption fertig, nach der in einem anderthalbjährigen Modellversuch der Telebus an das EU-finanzierte Projekt »Tellus«, das so genannte Schnittstellen im öffentlichen Nahverkehr untersucht, »angedockt« wird. Die FU werde das Projekt wissenschaftlich begleiten. Einen entsprechenden Vertrag schließen die Senatsverwaltungen für Soziales und Stadtentwicklung, die BVG und das Taxi-Unternehmen City-Funk. Parallel hatte die Sozialverwaltung die Fahrdienstleistung ausgeschrieben. Es gebe viele Bewerbungen, die jetzt geprüft werden, sagte die Senatorin. City-Funk werde die Regie übernehmen, bei Anruf komme dann der Fahrdienst. Diese Umstrukturierung werde am 1. Juli dieses Jahres vorgenommen, der Modellversuch laufe bis 1. Februar 2006, dann werde eine dauerhafte Regelung getroffen. Den Sonderfahrdienst Telebus gibt es rund 20 Jahre in Berlin, und unter dem Druck der Konsolidierung des Landeshaushalts geriet auch der hohe Zuschussbedarf von etwa 12 Millionen Euro im Jahr ins Visier der Sparanstrengungen - 5 Millionen Euro sollen letztlich eingespart werden. Rund 600000 Fahrten wurden 2003 unternommen. Danach wurden schon Kranken- und Werkstattfahrten an andere Träger ausgegliedert, geblieben sind die so genannten Freizeitfahrten, die von etwa 12000 Rollstuhlfahrern genutzt werden. Für dieses Angebot müssen die Behinderten einen Eigenbeitrag von rund 2 Euro pro Fahrt für die ersten acht Fahrten im Monat leisten. Ab der 9. Fahrt sollen die Kosten demnächst »erheblich« steigen. Doch 90 Prozent der Rollstuhlfahrer bestellen den Telebus nicht mehr als acht Mal im Monat. Es soll einen Härtefallfonds geben für jene, die unbedingt öfter fahren müssen, es sich aber nicht leisten können. Senatorin Knake-Werner betonte, die Behinderten selbst wollten sich unabhängig im öffentlichen Raum bewegen. Ein barrierefreier ÖPNV sei das Ziel. Für diejenigen, die dennoch auf Hilfe angewiesen sind, werde es weiter den Telebus geben. Für andere, die sich noch scheuen, selbstständig aktiv mobil zu sein, biete zum Beispiel die BVG Training an, in Busse einzusteigen. Helfer beim Überwinden von Treppen wür...

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