Bauboom mit tödlicher Kehrseite

Beim Arbeitsschutz wird gerne eingespart Von Bernd Kammer

Der Berliner Bauboom hat seine Kehrseite: Jährlich ereignen sich auf den Baustellen der Hauptstadt etwa 15 000 Unfälle, doppelt soviele wie in anderen Branchen. Und in nicht wenigen Baugruben, Rohbauten und Tunneln lauert der Tod. Im vergangenen Jahr wurden 19 tödliche Unfälle registriert, vier mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: 1992 waren es »nur« acht.

Ein schlimmer Zuwachs, der nicht einfach auf die größere Zahl von Baustellen zurückzuführen ist. Dahinter steckt vor allem der enorme Preis- und Zeitdruck, mit dem die Bauprojekte durchgezogen werden. »Manchmal müssen die Bauleute zwölf Stunden arbeiten, da bleibt die Sicherheit auf der Strecke«, weiß Peter Lehniger von der Berufsgenossenschaft Bau. Kein Zufall wohl, daß sich die Unfälle gerade zum Jahresende häufen. Allein

im schwarzen Dezember 1997 kamen fünf Bauleute zu Tode.

Fast zwei Drittel aller Unfälle sind Stürze vom Gerüst oder hohen Bauwerken, begünstigt durch solche Mängel...


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