Vom Auflehner zum Resignierten

Hermann Peter Piwitt, 1935 bei Hamburg geboren, einst Mitglied der Gruppe 47 und 1968, im Jahr der Studentenproteste in der Bundesrepublik, preisgekrönt, ist ein maßvoller Autor. Einer, der sich von den oft galoppierenden Zeitereignissen nicht beeindrukken läßt, sondern in deren Ablagerungen nach wesentlichen Aussagen und Tendenzen sucht und diese zu einem dichterischen Werk formt.

So nimmt es nicht wunder, daß zwischen dem Erscheinen seiner Romane fast immer eine große Zeitspanne liegt, meistens fünf oder sogar noch mehr Jahre, was im Zeitalter der Computer-Fließbandschreiberei ein Novum geworden ist. Wobei auffällt, daß Piwitt immer dann

auf den Plan tritt, wenn die Gesellschaft, in der er lebt, in ihrem Lauf einem trudelnden Ball gleicht, wenn die maßgebenden Köpfe wie versandet scheinen und keiner mehr den nötigen Durchblick hat. Dann nutzt der Autor, der in Frankfurt (Main) und Westberlin Soziologie und Philosophie studierte, die ...