Behinderten bewegt sich die Welt zu langsam

Bundeskongress Werkstätten: Gesetzgeber versäumt seit Jahren Pflichten

In Deutschland ist die Erwerbslosenquote von Menschen mit Behinderung etwa doppelt so hoch wie die der Nichtbehinderten. EU-weit können nur 50 Prozent der Menschen mit einem Handycape einer regulären Beschäftigung nachgehen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen will sich damit nicht abfinden.

Er habe viel zu viele Klagen und viel zu viel Negatives gehört an diesem Tag. Diese, nun ja, Klage trug Peter Clever von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände auf dem Bundeskongress der Werkstätten für Behinderte vor, der am Freitag geendet hat. Clever, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Bundesagentur für Arbeit ist, hatte zuvor die Beschreibung der Lage von Ulrike Mascher erlebt, die das neoliberale Wirtschaftsmodell für die allmähliche Verarmung der öffentlichen Hand verantwortlich machte. Eine Entwicklung, die zuerst die sozial Schwachen büßen, darunter behinderte Menschen. »Einen armen Staat können sich nur die Reichen leisten«, bemerkte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland unter dem Beifall der Teilnehmer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Freiburger Messehalle. Mascher, die bis 2002 für die SPD dem Bundestag angehörte und vier Jahre Staatssekretärin im Arbeitsministerium war, k...


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