Kein Geld für Straßen
Kommentar von Simon Poelchau
City-Geländewagen, Muttipanzer oder einfach SUV werden sie genannt - überdimensionierte Jeeps gehen weg wie warme Brötchen. Sie sollen den Fahrern ein Gefühl von Freiheit und Wildnis im Großstadtdschungel vermitteln und zeigen, dass ihr Besitzer das nötige Kleingeld hat, sie zu besitzen. Doch braucht die Klimakiller in Deutschland kein Mensch. Vielleicht könnte sich das bald ändern. Denn der Staat hat kein Geld mehr, Deutschlands Straßen in Stand zu halten. Auf sieben Milliarden Euro schätzen die Verkehrsminister den jährlichen Finanzbedarf für die Erhaltung der Infrastruktur. Alleine den Städten und Gemeinden fehlen vier Milliarden Euro für nötige Reparaturen an ihren Straßen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Co. überlegen, das Geld über eine PKW-Maut wieder rein zu bekommen. Es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Die Schuldenbremse hat ihren Budgets strenge Grenzen gesetzt. Ein Ausweg wäre eine stärkere Besteuerung von Vermögenden. Das würde das nötige Geld für solche Investitionen in die öffentlichen Kassen spülen. Dagegen sperrt sich jedoch die Bundesregierung. Also wird der einfache Autofahrer zahlen müssen.
Aber vielleicht wäre es mal an der Zeit, über andere Verkehrskonzepte als den motorisierten Individualverkehr nachzudenken. Denn Erdöl wird immer teurer, und gut gegen den Klimawandel wäre es auch.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.