Tropfen auf Kubas heißen Stein
Raúl Castro fordert kritische Begleitung durch Medien
Kubas Präsident Raúl Castro hat Kanäle der Kritik in den Medien geöffnet, doch noch immer scheint den Journalisten Vorsicht geboten.
Am 30. September 1994 hatte Raúl Castro, damals Minister der Revolutionären Streitkräfte Kubas, dem Parteiorgan »Granma« ein Interview gegeben, das wegen der selbstkritischen Offenheit großes Aufsehen erregte. Wahrheiten wie die, dass Lobhudler, Phrasendrescher, Geheimniskrämer, Lügner und Hohlköpfe in führenden Funktionen gefährlicher sind als CIA-Agenten, waren bis dahin unausgesprochen geblieben. »Wir müssen uns daran gewöhnen, uns die Wahrheit zu sagen, aufrecht, und uns dabei in die Augen sehen«, forderte Castro seinerzeit. Der heutige Präsident Raúl Castro hat es 18 Jahre später mit ähnlichen Problemen zu tun, selbst nachdem er die Kanäle der Kritik als Teil des aktualisierten Parteiprogramms geöffnet und die Medien gedrängt hat, ihn dabei »zu begleiten«. Einiges rührte sich immerhin.
Die »Granma« widmet seit gut zwei Jahren jeden Freitag zwei ganze Seiten den »Br...
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