Gemeinsam statt einsam

Senioren-WG als Alternative zum Heim - Erfahrungen aus Bayern

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nachbarschaftliche Wohnprojekte stoßen auf immer mehr Interesse bei Senioren, die möglichst lange selbstständig und dabei in Gemeinschaft leben wollen. Doch spontan lässt sich etwa eine Senioren-WG nicht organisieren - Beispiele aus Bayern.

München, Hinterbärenbadstraße 65, eine Wohnanlage der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG. »Also ich fühle mich hier sauwohl«, sagt Heribert Hattig. Wir sitzen in der Gemeinschaftsküche am Tisch der Wohngemeinschaft. Früher hätte man bei diesem Begriff an Studenten und Langhaarige gedacht, ist heute alles anders. Hattig ist 71 Jahre alt und guckt mit dem gleichaltrigen WG-Kollegen Horst Heib gerade Fußball. Mit am Tisch sitzt auch Brigitte Wirth. Die 67-jährige war schon in einem Altersheim und ist gerade noch entwischt.

»Ich habe nichts gegen alte Leute, aber ich wollte unbedingt raus«, sagt sie. Jetzt lebt die Münchnerin zusammen mit fünf anderen Senioren in dieser WG. Gewohnt wird in eigenen Wohnungen oder Appartements von 21 bis 70 Quadratmetern Größe, dazu kommt ein gemeinschaftliches Wohnzimmer, die Küche, ein Gästezimmer und ein Raum für die Waschmaschinen. Die Mieten gehen von rund 400 bis 600 Euro, allerdings muss man...


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