»Hartz IV degradiert Menschen zu Bettlern«

Die Bundesagentur für Arbeit will das Image von Erwerbslosen verbessern, verhängt aber selbst massenhaft Sanktionen

Faul, untätig, wählerisch - Vorurteile gegenüber Hartz-IV-Betroffenen sind in der Bundesrepublik weit verbreitet. Doch in Wahrheit sind die meisten Erwerbslosen sogar bereit, eine Stelle anzunehmen, für die sie überqualifiziert sind.

Weite Teile der deutschen Bevölkerung haben ein sehr negatives Bild von Menschen, die Grundsicherung beziehen. Eine von der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Auftrag gegebene Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, dass 55 Prozent der Deutschen davon ausgehen, dass Hartz-IV-Empfänger nichts Sinnvolles zu tun haben. Doch allzu viel Freizeit haben die meisten von ihnen nicht. Nach Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das der Bundesagentur angegliedert ist, sind 26 Prozent erwerbstätig und müssen aufstocken, weil ihr Einkommen unter der Grundsicherung liegt. 27 Prozent betreuen ihre Kinder, 13 Prozent absolvieren eine Ausbildung und 8 Prozent pflegen ein Familienmitglied. Bei der Präsentation der Studie in Berlin betonte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt, dass die Vorurteile durch Fakten widerlegt werden könnten. »Empfänger von Arbeitslosengeld II sind nach ihrer Wiedereingliederung oft hoch m...


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