Ende des Burgfriedens

Der Streit um Ex-Sicherungsverwahrte im Dorf Insel eskaliert erneut – der Ortschaftsrat tritt zurück

Im Altmarkdorf Insel bei Stendal soll mit Protesten der Wegzug zweier ehemaliger Straftäter durchgesetzt werden. Jetzt spitzt der Rücktritt des Ortschaftsrates die Lage zu.

Insel/Stendal (dpa/nd). Seit mehr als einem Jahr schwelt im Stendaler Ortsteil Insel in Sachsen-Anhalt der Konflikt um zwei frühere Straftäter – am Montagabend traten der Ortsbürgermeister Alexander von Bismarck (CDU) und der zehnköpfige Ortschaftsrat geschlossen zurück. Das Land habe den 400-Seelen-Ort mit dem Problem alleine gelassen, hieß es in einer Mitteilung des Rates.

Seit Sommer 2011 gibt es Proteste von Bürgern gegen zwei verurteilte Vergewaltiger, die nach Verbüßung der Haftstrafe und Entlassung aus der Sicherungsverwahrung in Insel leben. Eine Bürgerinitiative will einen Wegzug der Männer erreichen und organisierte bereits zahlreiche Demonstrationen vor dem Haus der Männer. Für Aufsehen sorgte, dass sich auch Rechtsextremisten den Protesten anschlossen. Erste Demonstrationen waren von Ortsbürgermeister von Bismarck angemeldet worden. Landesregierung und CDU distanzierten sich daraufhin von ihm.

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