Kochen über alle Grenzen hinweg
»Sushi in Suhl«
Was beginnt im Ton eines Märchens, ist in Wahrheit eine Geschichte, die das Leben schrieb. »Sushi in Suhl«, das ist Ostalgie in Form einer Schildbür-geriade. Sein Vater sei ein Tagträumer (gewesen), beginnt der Erzähler den Film. Auf der Leinwand rieseln dazu Kirschblüten vom Himmel. Der Vater des Erzählers, das ist Rolf Anschütz. Der betreibt Anfang der Siebziger den Traditionsgasthof Waffenschmied in Suhl, auch wenn der nicht mehr seiner Familie gehört, sondern dem Staat. Regisseur Carsten Fiebeler (»Kleinruppin for-ever«) hat die Anschütz'sche Geschichte mit Uwe Steimle und Julia Richter (als Frau Anschütz) verfilmt, und dabei optisch wie inhaltlich, als sei's ein Märchen also, ganz schön weichgezeichnet.
Rolf Anschütz ist ein Mann mit kulinarischer Entdeckerfreude - und Entdeckerfreude in Richtung fremder Welten ist in diesem Staat nun eher keine Tugend. Weshalb die Maikäfersuppe, ein (heißt es) a...
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