Fritsche fatal

Innenstaatssekretär sorgt für Eklat im NSU-Untersuchungsausschuss

  • René Heilig und Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Das ist die Grenze dessen, was man hinnehmen muss«, empörte sich der Chef des NSU-Bundestags-Untersuchungsausschusses, Sebastian Edathy, und unterbrach gestern die Zeugenvernehmung von Klaus-Dieter Fritsche. Der ist Staatssekretär im Innenministerium und eine Schlüsselfigur beim staatlichen Versagen wider rechtsextremen Terror.

Klaus-Dieter Fritsche (59) - grauer Anzug, blaues Hemd, brauner Schlips, Brille im ausdruckslosen Gesicht - meidet eigentlich Scheinwerfer. Er ist gern der Zweite - der, der sagt, wo es lang geht. So war das zwischen 1996 und 2005 als Vize im Bundesamt für Verfassungsschutz, dann als Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt. Seit Dezember 2009 ist er Staatssekretär im Bundesinnenministerium.

Widerspruch ist der Strippenzieher nicht gewohnt. Hinten herum kritisierte er die Untersuchungsarbeit, die »von einem Skandalisierungswettstreit überlagert wird«. Er stellte sich vor Polizei und Geheimdienste, die unverdient mit »beißender Kritik, Hohn und Spott« übergossen werden. Skandalös sei es, wenn man Behörden Vertuschungsversuche vorwerfe und die Regierung beschuldige, nicht mit dem Untersuchungsausschuss zu kooperieren. Keine Frage: Die Entscheidung darüber, was nötig ist zur Aufklärung, wollte er ganz gewiss nicht den Abgeordneten überl...


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