Auf der Suche nach dem Göttlichen

Alexej von Jawlensky in Jena: Einzigartige Auswahl seiner Kunst aus allen Schaffensperioden

  • Doris Weilandt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Auch wenn die dunkel umrandeten Augen ein Stilmerkmal für Jawlenskys Frauenköpfe sind - die Augen der »Sizilianerin mit grünem Shawl« (1912), ihr katzenhaftes Aussehen, sind magisch. Der eindringliche Blick verbreitet Unruhe, gerade so, als ob die Frau ihr Schicksal voraussehen könnte.

»Das Bild ist für mich eine Besonderheit in der Ausstellung«, so Kurator Erik Stefan. Bereits 1922 hängt es in einer umfangreichen Jawlensky-Schau in Jena, die der ortsansässige Kunstverein ausrichtet. Die Mannheimer Kunsthalle kauft das Werk für die eigene Sammlung. Dort fällt es mit zahlreichen anderen Arbeiten der internationalen Moderne den nationalsozialistischen »Säuberungsaktionen« zum Opfer. Die Sizilianerin verschwindet - bis sie 1995 im New Yorker Kunsthandel auftaucht und dort von einem Privatsammler erworben wird. Nun wird sie, als Leihgabe, erstmals in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt.

Das Bildnis gehört zu einer Reihe von Frau...


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