»Im Namen der Revolution«

Bisher ruft UN-Vermittler Brahimi in Damaskus vergebens nach einer Waffenruhe beider Seiten

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der UN-Sondervermittler für Syrien, Lakhdar Brahimi, versucht die Bürgerkriegsparteien in Damaskus zu einer Waffenruhe zu überreden. Das Kriegsgeschehen verspricht ihm jedoch wenig Aussicht auf Erfolg.

»Wohin soll das nur führen?« Wie so oft am Nachmittag sitzt Herr M. in der Lobby seines kleinen Hotels in Damaskus und sieht sorgenvoll auf den Fernseher. Gerade wird eine Kundgebung aus Beirut übertragen, Anlass ist die Ermordung des libanesischen Geheimdienstkoordinators Wissam al-Hassan am Vortag. Mit dem Mann starben zwei weitere Personen in einer engen Straße in Aschrafiyeh. Mehr als 120 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Zehntausende, hauptsächlich Sunniten, demonstrierten landesweit gegen den Anschlag. Regierungschef Nadschib Mikati hatte Präsident Michel Suleiman am Vortag seinen Rücktritt angeboten. Der Präsident habe ihn allerdings gebeten, vorerst im Amt zu bleiben.

Auf dem Bildschirm ist ein Politiker zu sehen, der mit jedem Satz den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad beschuldigt, für den Mord verantwortlich zu sein. Herr M. verbirgt das Gesicht in den Händen und seufzt. »Politiker müssen zurückhaltender sein...


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