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Die Schöne und ihr verwirrter Held
Boris Akunin: »Die Moskauer Diva« beginnt mit dem Mord an Stolypin und versenkt sich schnell in die Theaterwelt
Noch nie war Erast Petrowitsch in so erbärmlicher Form gewesen. Blumen mit Nattern, Kelche mit Gift, blutige Rasiermesser und zierliche Einsen wirbelten in seinem Kopf durcheinander, drehten sich in einem absurden Reigen«, heißt es auf Seite 335. Aber lebt die Serie der Fandorin-Romane denn nicht von einem Tausendsassa? Kann es sich der Autor, Boris Akunin, leisten, dass sein Detektiv außer Form gerät? Setzt er damit nicht aufs Spiel, womit er seine Leser reizt?
Wahrscheinlich ist es so: Akunin-Fans haben sich den Roman »Die Moskauer Diva« sicher nicht entgehen lassen, ihn auch nicht aus der Hand gelegt, denn er ist spannend geschrieben, aber womöglich werden sie etwas von früherer Begeisterung vermissen. Andererseits mag Fandorin mit diesem Roman die Chance bekommen haben, vom bewunderten Helden zum verletzlichen Menschen geworden zu sein, denn mit 55 hat er sich noch einmal verliebt.
Was ihn eigentlich beflügeln könnte, denkt ...
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