Leere Knäste - hohe Kosten
Die niedrige Zahl von Asylbewerbern befeuert die Diskussion um die Abschiebehaft
In vielen Bundesländern sinken die Belegungszahlen in den Abschiebehaftanstalten. Die Rechtfertigung für diese Zwangsinstitutionen entfällt damit zunehmend. Außerdem gibt es sinnvolle Alternativen.
Ein hauswanddickes, grünes Stahltor. Zwei Wärter kontrollieren Ausweis und Zugangsberechtigung. Auf dem Hof befinden sich ein Fußballplatz und ein Basketballfeld. Die asphaltierte, L-förmige und von meterhohen Betonmauern umgebene Fläche mit den beiden abgetrennten Sportplätzen ist menschenleer. Auf der rechten Seite im vierstöckigen Plattenbau befinden sich die Zellen; geradeaus - etwas kleiner - der Verwaltungsbereich.
169 Beamte der Polizei und Justiz versehen momentan in der Abschiebehaftanstalt Berlin-Köpenick ihren Dienst. Sie bewachen die Pforte, organisieren Aufnahme und Entlassung von Häftlingen, bewachen die Etagen und den Einzelgewahrsam und stehen für Fahrten ins Krankenhaus und ähnliche Notfälle bereit.
Doch die Zahl der Inhaftierten sinkt seit Jahren. Für 214 Abschiebehäftlinge ist der Plattenbau in Berlin-Grünau, der zu DDR-Zeiten als Frauengefängnis diente, ausgelegt. Aber diese Zahlen werden seit Jahren nicht me...
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