Debatten um Gewalttat in Berlins Mitte
Streit um Haft und Videoüberwachung
Berlin (nd). Die Freilassung zweier Tatverdächtiger der tödlichen Prügelattacke unweit des Berliner Alexanderplatzes ist in Berlin auf Widerspruch gestoßen. So reagierte Innensenator Frank Henkel (CDU) gestern in einem Pressebeitrag mit »Unzufriedenheit« auf die Entscheidung des Haftrichters. Weiterhin in Untersuchungshaft sitzt ein dritter Verdächtiger. Drei weitere Männer werden noch gesucht. Die Trauerfeier für den in der Nacht zum 14. Oktober zu Tode geprügelten 20-jährigen Jonny K. findet am Sonntag statt.
Für Videoüberwachung auf S-Bahnhöfen hat sich der Berliner Staatssekretär für Stadtentwicklung, Christian Gaebler (SPD), ausgesprochen. »Sie bietet direkte Beobachtungs- und Eingriffsmöglichkeit auf den Bahnsteigen, da sichtbar ist, was vor Ort passiert«, schreibt Gaebler im »nd«. Die Überwachung erlaube eine effektive Strafverfolgung und habe Abschreckungswirkung.
Dem widerspricht Christopher Lauer, Chef der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Videoüberwachung sei der »perfide Versuch, gut ausgebildetes Sicherheitspersonal wegzurationalisieren«. Gewalttaten könnten so nicht verhindert werden.
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