Flüchtlinge bleiben am Brandenburger Tor trotz Kälte

»Asyl in der Kirche« stellt sich hinter die Forderungen der Hungerstreikenden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/epd) - Am Brandenburger Tor harren trotz eisiger Temperaturen Flüchtlinge aus, um gegen die deutsche Asylpolitik zu protestieren. Am Sonntagmorgen befanden sich rund 14 Hungerstreikende auf dem Pariser Platz, wie ein Sprecher der Flüchtlings-Initiative sagte. »Wir bleiben, bis die Politiker unsere Situation verbessern.« In der Nacht hatten Polizisten aufgespannte Regenschirme eingesammelt, die den Streikenden als Schutz dienen sollten.

Die Gruppe wird vor dem Brandenburger Tor geduldet, darf sich jedoch nicht mit Zelten, Schlafsäcken oder Isomatten niederlassen. Unter Beobachtung der Polizei sitzen die Männer und Frauen daher auf dem nackten Boden. Zahlreiche Sympathisanten unterstützen sie mit dicken Jacken, heißem Tee und Kaffee.

Eine 20-köpfige Gruppe hatte am Mittwochabend mit einem Hungerstreik begonnen. Die Demonstranten verlangen unter anderem einen Abschiebestopp und Arbeitserlaubnisse für Asylbewerber.

Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft »Asyl in der Kirche« hat sich hinter die Forderungen der seit mehreren Tagen in Berlin protestierenden Asylbewerber gestellt. Der staatliche Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden widerspreche dem christlichen Menschenbild und Grundgesetzartikel 1, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist, heißt es in einer am Sonntag in Berlin verbreiteten Erklärung von »Asyl in der Kirche«. Im Einzelnen kritisiert die Bundesarbeitsgemeinschaft die Residenz- und Lagerpflicht, das Arbeitsverbot, den fehlenden Zugang zu Bildung, die Verteilungspraxis von Flüchtlingen auf Bundesländer und Landkreise, das sogenannte Sachleistungsprinzip sowie die Dauer der Asylverfahren.

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