Die Sprache der Details

Erstmals berieten 300 Betroffene im Bundestag über eine Agenda der Enthinderung

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

300 Rollstuhlfahrer, Blinde, Kleingewachsene und anderweitig Eingeschränkte folgten am Freitag und Samstag einer Einladung zum Dialog mit der Politik in den Bundestag. Nur von den Parlamentariern ließ sich kaum jemand blicken.

Besondere Menschen haben besondere Bedürfnisse - wo wüsste man das besser als im Bundestag? Im Paul-Löbe-Haus gibt es auf den Toiletten etwa eine spezielle »Aktenablage« neben dem Waschbecken. Damit sich kein Volksvertreter beim Händewaschen Unterlagen zwischen die Knie klemmen muss. Dieses Mitdenken nennt die Politik »Inklusion« - und die rund 300 Menschen, die sich am Freitag und Samstag zu einem ersten großangelegten »Dialog« mit der Bundespolitik im Foyer des Bundestags-Bürokomplexes einfanden, sind deren Experten. Blinde, Rollstuhlfahrer, Kleinwüchsige, »Mehrfachbehinderte« aus allen Teilen des Landes waren gekommen, um in zwölf Arbeitsgruppen über eine Agenda der Enthinderung zu beraten. Am Samstagabend war dann klar: So wie die Politiker mit ihrer Toiletten-Aktenablage würden auch Behinderte gern behandelt. Doch tatsächlich hapert es noch oft am Einfachsten.

So lange nicht sichergestellt sei, dass jedermann und -frau aus eig...


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