Der Kongress tanzt auch in der Krise
US-Volksvertreter vertreten vor allem ihre eigenen Interessen
Nach einer neuen Studie haben insbesondere die reichen Kongress-Abgeordneten nichts von der Wirtschaftskrise in den USA gespürt.
So wie die Präsidentschaftswahl am 6. November die am selben Tag stattfindende Wahl des ganzen Abgeordnetenhauses und eines Drittels der Senatoren überstrahlt, so unterbelichtet bleibt für viele Amerikaner die Tatsache, dass sich im US-Bundesparlament (Kongress) in Washington D.C. die Volksvertreter vor allem um ihre eigenen Interessen kümmern. Eine Langzeitstudie zu den Vermögensverhältnissen der 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus und der 100 Senatoren in der oberen Kammer des Kongresses auf dem Capitol Hill, die die »Washington Post« veröffentlichte, ist deshalb ein Novum. Sie prüfte erstmals Tausende Finanzbelege jedes einzelnen der 535 Kongressmitglieder.
Der Versuch stieß auf Hürden, denn die Volksvertreter sind nur zu allgemeinen, schätzenden Vermögens- bzw. Schuldenangaben verpflichtet. Zudem erstreckt sich die Meldepflicht nicht auf Wertangaben zu von ihnen bewohnten Immobilien, das Einkommen der Lebenspartner, persönli...
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