Sturmschäden
Olaf Standke über »Sandys« Einfluss auf den Wahlausgang in USA
Einige Experten glauben schon zu sehen, wie »Sandy« auch Barack Obama wieder ins Weiße Haus spült. Davor sind allerdings noch immer diverse aktuelle Meinungsumfragen, die den USA-Präsidenten zwar in wahrscheinlich Wahl entscheidenden Bundesstaaten vorn sehen, aber nur so knapp, dass der Wahlausgang in wenigen Tagen noch als völlig offen angesehen werden muss. Richtig allerdings ist, dass Obama in dieser sturmgepeitschten Endphase des Wahlkampfs als zupackender, bürokratische Hürden umgehender Krisenmanager eine deutlich bessere Figur macht als sein republikanischer Herausforderer, der noch vor gar nicht langer Zeit die Bundesmittel für den Katastrophenschutz kürzen wollte. Mitt Romney bemüht sich sichtlich, die politischen Sturmschäden einzudämmen.
Die Sachschäden durch den Wirbelsturm dürften nach Schätzungen von Wirtschaftsfachleuten bis zu 20 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro) betragen. Aber dieses Unwetter und seine Auswirkungen müssten eigentlich zu noch viel weitergehenden Fragen führen. Etwa, ob der Monstersturm nicht auch hausgemacht und Folge eines Klimawandels ist, an dem nicht zuletzt die Wirtschafts- und Umweltpolitik der USA ihren Anteil hat. Oder wie es sein kann, dass die gemessen am Bruttosozialprodukt nach wie vor größte Volkswirtschaft der Welt über eine derart marode Infrastruktur verfügt, dass beispielsweise schon viel kleinere Stürme schnell zu riesigen Stromausfällen führen.
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