»Sandy« sorgt für Wirbel im US-Wahlkampf

Wenige Tage vor dem Präsidentschaftsvotum wird der Katastrophenschutz zum Politikum

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es wird lange dauern, bis in den von »Sandy« zerstörten Regionen wieder Alltag herrscht, nicht nur in New York und in New Jersey. Auch in der Karibik hat der Monstersturm zuvor schwere Verwüstungen hinterlassen. Der Wahlkampf in den USA geht unterdessen nach kurzer Unterbrechung weiter.

Wir wachen auf und stellen fest: »Sandy« hat uns verschont. Kein Baum auf dem Dach, keine Überschwemmung im Keller, nicht einmal Stromausfall. Und das in New Jersey, neben dem benachbarten New York City die am meisten gebeutelten Region. Zweieinhalb Millionen Haushalte sind hier ohne Strom. Wir hatten Glück. Einen Häuserblock weiter kippte ein ziemlich großer Ahornbaum über die Straße und begrub die Stromleitungen unter sich - symbolisch für die marode Infrastruktur in den USA. Die meisten Leitungen verlaufen auf Holzmasten wie zu Urzeiten bei der Erschließung des Landes. Auch deshalb sind seit gestern Millionen Menschen ohne Strom. Bei uns in Montclair sind es 80 Prozent der Haushalte. Die halbprivate »staatliche« Strom- und Gasgesellschaft PSEG wird frühestens am Freitag mit den Aufräumarbeiten beginnen. Bis dahin sind Schulen geschlossen, der Verkehr in manchen Stadtteilen lahmgelegt.

»Jahrhundertsturm« wurde er vor seinem Eintr...


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