Bahn setzt auf Marktführerschaft statt Anbindung

Der Schienenverkehrsmarkt ist hart umkämpft, globale Expansion und Gewinnstreben schaden den Kunden europaweit

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Renditestrategie der Deutschen Bahn fallen immer mehr Strecken zum Opfer, Städte werden abgehängt.

Die Meldung über das nahe Ende der ICE-Anbindung Magdeburgs kommt für langjährige Beobachter nicht überraschend. Magdeburg ist nach Schwerin und Potsdam schon die dritte Landeshauptstadt ohne ICE-Anschluss. Die Großstädte eint das Pech, etwas abseits der ICE-Magistralen zu liegen, die die größten Ballungsräume der Republik und einige Flughäfen miteinander verbinden. Nach der für 2017 vorgesehenen Inbetriebnahme der ICE-Schnellstrecke Nürnberg-Erfurt-Berlin dürfte dasselbe Schicksal auch die Bahnhöfe Saalfeld und Jena ereilen. Benachteiligt sieht sich auch Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden, die kaum etwas davon hat, dass sich mit der »vor der Haustür« liegenden ICE-Trasse die Reisezeit von Frankfurt nach Köln halbiert hat. Direktverbindungen nach Köln gibt es fast nicht mehr. Bis zum Anbruch des ICE-Zeitalters fuhren stündlich ICs ab Wiesbaden.

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