Putschist im Liegewagen

Vor 90 Jahren: Mussolinis »Marsch« auf Rom

  • Gerhard Feldbauer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In den revolutionären Kämpfen in Italien nach dem Ersten Weltkrieg, mit Fabrikbesetzungen und der Bildung bewaffneter Roter Garden, zeichnete sich die Möglichkeit einer linken Regierung mit Kommunisten und Sozialisten an der Spitze ab. Zwar ebbten die revolutionären Massenaktionen 1921 ab, sie verschafften den Linken aber bei den Wahlen im Mai des Jahres noch einen sprunghaften Anstieg. In dem 508 Sitze zählenden Parlament erreichten die Sozialisten 123 Mandate, die gerade erst im Januar gegründete IKP kam auf 15, die verhalten antifaschistische Positionen beziehende katholische Volkspartei auf 108. Trotz vorangegangenen blutigen Terrors erreichte der profaschistische Block mit 265 Mandaten nicht den erhofften überwältigenden Erfolg; und nur 36 Mandate gingen an die Faschisten selbst, die damit erstmals ins Parlament einzogen.

Deren Führer Benito Mussolini verkündete sogleich: »Ich bin gegen das Parlament und gegen die Demokratie.« ...


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