Gaviotas - ein Ökomodell aus Kolumbien
In einem Dorfprojekt in unwirtlicher Umgebung wird seit den 70er Jahren am Traum vom einer harmonischen Welt getüftelt
In dem kolumbianischen Dorf Gaviotaos wird seit den 70er Jahren eine praktische Utopie Wirklichkeit: ein Dorf, das sich aus eigener Kraft komplett selbst versorgt, erneuerbare Energie gewinnt, Wasser aufbereitet - schlicht das praktiziert, woran die kapitalistische Produktionsweise systemisch scheitert, an einem Leben in Einklang mit der Natur.
Die Suche nach einer enkeltauglichen Lebensweise findet sich an mehreren Orten auf dem Planeten. Hierzulande zum Beispiel im Ökodorf Siebenlinden oder im Bioenergiedorf Jühnde, das sich mit Wärme und Strom selbst versorgt. In Kolumbien gibt es Gaviotas. 1971 von Paolo Lunari ins Leben gerufen, besteht der Öko-Weiler mit rund 200 Menschen nach wie vor. Doch die Bedingungen in der Llanos, einer savannenartigen Landschaft, sind denkbar schwierig. Auf dem wenig fruchtbaren, sauren Boden wachsen weder Weizen noch Hülsenfrüchte. Die Fahrwege in die 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Bogotá sind zeitweise unpassierbar.
Die jahrzehntelangen Konflikte zwischen Militär und Guerilla in Kolumbien überstand der Ort als waffenfreie Zone. Die FARC-Guerilla plakatierte schon mal über Nacht das Dorf mit ihren Flugblättern. Von der Gegenseite wurden Siedlungen, die im Verdacht standen, mit der Guerilla zu sympathisieren, dem Erdboden gleichgemacht....
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