Abschied von Cowboyhut und Pick-up-Truck
Selbst im ur-republikanischen Texas zeigt sich die tiefe Zerrissenheit des Landes
In einigen Bundesstaaten der USA sind die Sympathiewerte zwischen den beiden Kontrahenten Romney und Obama (noch) eindeutig verteilt. Ein Besuch in Texas.
In New Braunfels in Texas geht es noch richtig ländlich zu. Die Herbstkirmes wartet nicht nur mit Riesenrad und Zuckerwatte, sondern auch mit Hähnen, Ziegen und Säuen auf. Die größten und fettesten werden prämiert. Echte Cowboys in ihrer Berufskleidung sind hier zu erleben. Selbst Familienväter tragen zu Jeans und karierten Hemden Lederboots und Hüte mit dem Texas-Stern drauf, während sie billiges Bier aus Büchsen trinken. Man fachsimpelt und ist unter sich. New Braunfels, vor 150 Jahren von deutschen Einwanderern gegründet, weist heute außer Straßennamen und ein paar auf Deutsch getrimmten Touristenfallen wenig Unterschied zum restlichen Texas auf. Die Alteingesessenen sprechen amerikanisches Englisch mit schwerem Texas-Akzent, die Neueinwanderer - und es werden immer mehr - sprechen Spanisch.
Es ist Wahlkampfendspurt. Auch Sheriff Mark Curtis, ein weißhaariger Mittsechziger mit Schnauzbart, ist hier aufgewachsen. Er mustert den F...
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