Eine Meisterleistung wird entsorgt

300 Jahre alte Gründungspfähle des Schlosses müssen neuem Fundament weichen

Für ihr Alter sind sie erstaunlich gut erhalten: Die bis zu zehn Meter langen Holzpfähle, die ein Bagger aus der Schlossbaugrube zieht, steckten hier immerhin schon 300 Jahre im Boden. Manfred Rettig, Chef der Stiftung Berliner Schloss Humboldtforum, ist darüber sehr froh. Denn es war schon befürchtet worden, dass sie durch das Grundwasser zersetzt sind und nicht einfach gezogen werden können. Außerdem bestand die Gefahr, dass in dem modrigen Wasser der Beton für die Gründung des Humboldtforums nicht abbindet. »Das funktioniert alles planmäßig«, so Rettig.

Mindestens ebenso erleichtert ist darüber Michael Malliaris vom Landesdenkmalamt. »Wir haben selten Gelegenheit, ein so phantastisch erhaltenes Gründungswerk zu bewundern.« Für dieses hatte Anfang des 18. Jahrhunderts Schlossbaumeister Eosander von Göthe gesorgt. Nach der Pleite seines Vorgängers Andreas Schlüter, dessen Münzturm am Rande des Schlosses 1706 wegen des moorigen Ba...


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