Hegel widersprochen
Bundestag debattierte über Umgang mit der NS-Vergangenheit
Alte Nazis in westdeutschen Behörden - die Kontinuität beim Personal hatte auch politische Folgen. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung war lange überfällig und hat zögernd begonnen. Am Donnerstag befasste sich der Bundestag mit dem Thema.
Etwas verwegen ist er schon, der Bundestagsabgeordnete Jan Korte. Er tritt - unterstützt von seiner Fraktion - nicht nur wider das Vergessen und Vertuschen an, er mag sich auch einfach nicht abfinden mit der etwas fatalistischen Erfahrung des Idealisten Hegel, den Umgang mit der Geschichte betreffend (siehe Zitatkasten).
Mit einer Großen Anfrage hatte sich die Linksfraktion 2010 an die Bundesregierung gewandt, um deren Umgang mit der NS-Vergangenheit zu ergründen. Immer wieder bat die Regierung um Aufschub für die Antwort (Drucksache 17/4126), um dann vor knapp einem Jahr festzustellen, »dass die nationalsozialistische Gewaltherrschaft die generell am besten erforschte Periode des 20. Jahrhunderts ist«. Belegt wird das mit dem Hinweis darauf, dass in der letzten Auflage der »Bibliografie zum Nationalsozialismus« von Michael Ruck aus dem Jahr 2000 über 37 000 entsprechende Titel verzeichnet sind. Für die Zeit von 2000 bis 2010 werden...
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