»Team Stronach« erobert Wien
Milliardär erhält ohne Wahlen Fraktionsstatus im Parlament
Fünf ehemalige Hinterbänkler sind aus der kleinsten Fraktion BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich) ausgetreten und formieren einen neuen, rechten Klub. Das Geld dafür kommt vom milliardenschweren Autozulieferer Frank Stronach. Ab sofort gibt es sechs Parteien im Parlament am Wiener Ring. Nur wurde das »Team Stronach« von niemandem gewählt.
Es sieht ein wenig nach zukünftiger Kapitaldemokratie aus, was sich derzeit in- und außerhalb der österreichischen Volksvertretung abspielt. Der Austro-Kanadier Frank Stronach, geborener Strohsack, hat sich nach dem Rückzug aus dem operativen Geschäft seines Magna-Konzerns, den er sich mit einer Abfindung von 950 Millionen Euro versüßen ließ, in die Politik gestürzt. Zuvor hatte er es mit der österreichischen Fußballliga und dem Pferdesport versucht, ist allerdings bei beiden Projekten gescheitert. Nun will der 80-Jährige - Ironie der Geschichte - »frischen Wind« in die Politik bringen und »Österreich an die erste Stelle«, was immer er sich darunter vorstellen mag.
Um für die Nationalratswahlen im kommenden Jahr gerüstet zu sein, hat sich Stronach schon jetzt eine eigene Parlamentsfraktion modelliert, der er selbst vorläufig nicht angehört. Sie besteht aus fünf ehemaligen Abgeordneten des BZÖ. Vorwürfe, sich diese Truppe zusammengek...
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