»Herdprämie« durchgewinkt
Bundestag beschließt Betreuungsgeld und Abschaffung der Praxisgebühr
Das Betreuungsgeld ist ein Zankapfel - auch innerhalb der schwarz-gelben Koalition. Jetzt ist es beschlossen.
Der Bundestag hat gestern das Betreuungsgeld verabschiedet. Für das Gesetz stimmten 310 der insgesamt 330 Abgeordneten von Union und FDP. Dagegen votierten 282 Parlamentarier, zwei enthielten sich. Das Geld soll ab August 2013 an die Eltern ausgezahlt werden, die ihr Kind im zweiten und im dritten Lebensjahr nicht in eine Kindertagesstätte oder in die Obhut einer staatlich geförderte Tagesmutter geben. Zunächst sind 100 Euro monatlich vorgesehen, ab 2014 dann 150 Euro.
Der Abstimmung ging eine monatelange Debatte voraus. Besonders die CSU hat mit Vehemenz für das Betreuungsgeld gestritten. Kritiker verspotten es als »Herdprämie«. Zum einen belohne es ein überholtes Familienbild: Der Ehemann geht arbeiten und die Frau bleibt brav zu Hause, besorgt den Haushalt und versorgt die Kinder. Zum anderen schaffe es für Frauen Anreize, nach der Geburt eines Kindes länger dem Beruf fernzubleiben. Das mildere ihre Berufschancen. »Weniger Frauen...
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