Neonazis aufgehalten

In Frankfurt (Oder) blockierten hunderte Gegendemonstranten einen NPD-Aufmarsch

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt (Oder) (dpa). Mehrere hundert Menschen haben am Sonnabend im Stadtzentrum von Frankfurt (Oder) gegen einen Naziaufmarsch demonstriert. Rund 500 Antifaschisten blockierten die Strecke, so dass der Aufmarsch der NPD mit knapp 100 Teilnehmern gestoppt wurde.

Da der Protest friedlich war, schritt die Polizei nicht ein. Sie war mit einem massiven Aufgebot vertreten, um ein unmittelbares Aufeinandertreffen zu vermeiden. Nach mehreren Stunden traten die Rechten nach und nach die Heimreise an. Am Abend waren alle abgereist. Ein Polizeisprecher zeigte sich anschließend erleichtert und zufrieden: Es habe keine Zwischenfälle gegeben.

»Wir haben ein klares Zeichen gesetzt«, erklärte das Frankfurter Bündnis »Kein Ort für Nazis«. Bereits im März hatten Hunderte Einwohner der Stadt einen NPD-Aufmarsch verhindert. Das Bündnis wird von etwa 80 Organisationen und ebenso vielen einzelnen Personen unterstützt. Dazu zählen unter anderem die Deutsch-Polnische Gesellschaft, der Allgemeine Studentenausschuss der Europa-Universität Viadrina, Parteien und auch die Industrie- und Handelskammer.

»Wir wollen in Brandenburg keine Nazis, das müssen wir immer wieder dokumentieren«, sagte Finanzminister Helmuth Markov (LINKE). Oberbürgermeister Martin Wilke (parteilos) betonte, Frankfurt stehe für Toleranz und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die Europa-Universität mit Studenten aus mehr als 80 Ländern sei dafür ein Beispiel. Auch Universitätspräsident Gunter Pleuger beteiligte sich an dem Protest. »Besonders wichtig ist, dass wir mit einer grenzüberschreitenden Aktion ein Signal gesetzt haben«, erklärte das Bündnis. Zu der Demonstration waren auch Teilnehmer und Journalisten aus Polen angereist. »Grenzen dicht für Nazis. Freie Fahrt der Freundschaft mit Polen« oder »Nieder mit den Nazis«, hieß es auf Plakaten. Auch im benachbarten Slubice sollte gegen den Aufmarsch protestiert werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.