Vor dem Schutt der Existenz
Das Theater- und Tanzfestival »euro-scene Leipzig« präsentierte Gastspiele aus neun Ländern
Floral poetisch fiel das Motto der 22. »euro-scene Leipzig« aus. Mit »Herbstzeitlose« weist Festivaldirektorin Ann-Elisabeth Wolff auf die Ausnahmestellung jener Blume hin: Während andere Pflanzen sterben, treibt sie Blüten, enthält aber ein giftiges Alkaloid, haucht dem welkenden Herbst Sterben in Schönheit ein. Übertragen auf die menschliche Sozietät impliziert das Fragen nach Grenzzuständen wie Regel und Ausnahme, Leben und Tod. Beiträge für dieses Konzept fand Wolff in Theater und Tanz wieder europaweit. Zwölf Gastspiele aus neun Ländern sowie erneut einen Schwerpunkt Osteuropa gab es in 23 Vorstellungen an acht Spielorten zu besichtigen. Tanzkritik in dialogischer Partnerschaft zur Kunst stand im Zentrum von Workshops.
Zentrum des Festivals freilich blieben die Aufführungen. So kam aus Bielefeld mit Gastchoreograf Rainer Behrs titelgebendem Tanztheater »Herbstzeitlose« die intensivste Auseinandersetzung mit dem Thema. Sein ein...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.