Handel den Menschenrechten unterordnen
Bischof Alvaro Ramazzini fordert anderes Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Zentralamerika
nd: Welche Auswirkungen wird das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Zentralamerika auf die Bevölkerung in Guatemala haben?
Ramazzini: Das Abkommen zielt vor allem auf den Freihandel ab. Es wird nicht zur Armutsbekämpfung beitragen. Wenn das Abkommen von einer tief greifenden Steuerreform und einem Staat begleitet würde, der die Handelsgewinne gerecht verteilen würde und wenn sich mehr Reichtum in den armen Sektoren generieren ließe, könnten wir vielleicht davon profitieren.
Das neoliberale Wirtschaftsmodell führt in Guatemala zu einer weiteren Konzentration des Reichtums, und gleichzeitig leben wir in einer auf Landwirtschaft basierenden Ökonomie. Die Mehrheit der Menschen sind Subsistenzbauern oder Arbeiter auf den großen Landgütern. Tausende Guatemalteken haben keinerlei Zugang zum Bildungssystem. Wir haben eine Armutsquote von 60 Prozent. Man sollte daher erst über andere Maßnahmen nachdenken, bevor man Abkommen unterzeich...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.